Mit Flusswärmepumpen treibt die MVV die Wärmewende in Mannheim und der Region voran. Die innovativen Großwärmepumpen gewinnen Wärme aus dem Rhein und speisen sie in das Fernwärmenetz ein. Dadurch wird die Fernwärmeerzeugung umweltfreundlicher und der CO2-Ausstoß reduziert. Damit sind die Flusswärmepumpen ein wichtiger Hebel, um das Ziel der MVV zu erreichen, Mannheim und die Region bis 2030 mit grüner Wärme zu versorgen.
Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der ersten Flusswärmepumpe im Jahr 2023 setzen wir unseren Weg zur Vergrünung der Fernwärme konsequent fort: Aktuell haben wir die Realisierung einer zweiten Flusswärmepumpe europaweit ausgeschrieben, um unsere nachhaltigen Energielösungen weiter auszubauen.
Die zweite Flusswärmepumpe, die in der Nähe der bestehenden Anlage auf dem Gelände der Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM) errichtet wird, soll ab 2028 mit einer thermischen Leistung von rund 150 Megawatt (MWth) bis zu 40.000 weitere Haushalte in der Metropolregion Rhein-Neckar klimafreundlich mit Wärme versorgen.
Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der ersten Flusswärmepumpe im Jahr 2023 setzen wir unseren Weg zur Vergrünung der Fernwärme konsequent fort: Aktuell haben wir die Realisierung einer zweiten Flusswärmepumpe europaweit ausgeschrieben, um unsere nachhaltigen Energielösungen weiter auszubauen.
Wie funktioniert eine Flusswärmepumpe?
Das Flusswasser des Rheins in Mannheim wird im Sommer bis zu 25°C warm, im Winter sind es nur etwa 5° C. Diese Wärmeenergie reicht aus, um das Kältemittel in der Wärmepumpe zu verdampfen und dabei das entnommene Rheinwasser um ca. 2 bis 5 °C abzukühlen. Der Kältemitteldampf wird dann mithilfe eines strombetriebenen Verdichters komprimiert, damit Druck und Temperatur steigen. Die erzeugte Wärme des Kältemitteldampfs wird durch Kondensation in einem Wärmetauscher auf das Fernheizwasser übertragen.
Währenddessen verflüssigt sich das Kältemittel wieder, im Wärmetauscher des Flusswassers wird es wieder entspannt. Dabei kühlt es sich ab und nimmt bei niedriger Temperatur wieder Wärmeenergie des Flusswassers auf – der Kreislauf beginnt von Neuem.
Die Wärmepumpe funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie der heimische Kühlschrank. Während beim Kühlschrank die Wärmeenergie aus dem Inneren nach außen abgegeben wird, nutzt die Wärmepumpe die Wärme, um das Fernheizwasser zu erwärmen.
Fragen und Antworten
- Warum baut MVV Flusswärmepumpen?
Als Treiber und Wegbereiter der Energiewende arbeitet das Mannheimer Energieunternehmen MVV konsequent an der nachhaltigen Wärme der Zukunft. Mit seinem Mannheimer Modell will das Unternehmen bis spätestens 2040 klimaneutral und danach #klimapositiv sein. Bereits 2030 wird MVV ihre Fernwärme in Mannheim und der Region vollständig auf grüne Energiequellen umgestellt haben.
Schon heute stammen bis zu 30 Prozent der Fernwärme von MVV aus klimafreundlichen Energien. Die grüne Wärme ist eines der größten CO2-Minderungsprojekte in der Stadt und der Region. Ziel ist die weitere Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Mannheim sowie der Metropolregion Rhein-Neckar.
Ein wesentlicher Baustein dieser Dekarbonisierung ist neben der Abfallbehandlung, der Abwärmenutzung und der Tiefengeothermie auch die Nutzung des Flusswassers mit Wärmepumpen.
- Welche Vorteile haben Flusswärmepumpen?
Großwärmepumpen bieten eine Reihe von Vorteilen, weswegen es sich lohnt, ihren Einsatz in der Praxis genau zu untersuchen. Sie stellen die derzeit effizienteste Möglichkeit zur Sektorkopplung in der Fernwärme dar. Damit helfen sie, die Energiewende schnellstmöglich umzusetzen. Sie sind ein wichtiger Baustein für die Loslösung von Gas und anderen fossilen Energieträgern und sie machen Abwärme nutzbar. Großwärmepumpen sind somit eine Flexibilisierungstechnologie. Das ist gerade in diesen Tagen ein besonders wichtiger Ansatz.
- Welche Einflüsse hat die Flusswärmepumpe auf das Ökosystem Rhein?
Durch die vorhandene Kühlwasserinfrastruktur am Standort des GKM muss baulich nicht in den Rhein bzw. das Rheinufer eingegriffen werden. Im Betrieb entnimmt die Wärmepumpe einen kleinen Teil des Rheinwassers und gibt ihn um einige Grad abgekühlt wieder zurück. Durch die im Vergleich kleinen Wassermengen ist eine Abkühlung im Rhein nicht messbar. Gegenüber einer Wasserentnahme zu Kühlzwecken (und damit einer Aufheizung des Rheinwassers) ist eine Abkühlung für den im Zuge des Klimawandels immer wärmer werdenden Rhein vorteilhaft.
Das Kältemittel der Flusswärmepumpe wird in einem geschlossenen Kreislauf geführt und kann daher nicht ins Rheinwasser übergehen. Vorsorglich wurde im Rahmen der Genehmigung abgestimmt, dass ein Kältemitteldetektionssystem installiert wird, das kleinste Kältemittelmengen im Wasser erkennen kann und bei Bedarf Alarm schlagen und ein sofortiges Abschalten der Anlage auslösen würde.
- Wie hoch ist das technische Potenzial von Flusswärmepumpen in Mannheim?