Wärmepumpen-Stromverbrauch
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Stromverbrauch von Wärmepumpen – Wissenswertes inkl. Beispielrechnung
Wärmepumpen überzeugen als umweltfreundliche Technik für die Beheizung der eigenen vier Wände und die Bereitstellung von Warmwasser.
Ein Wärmepumpensystem besteht im Wesentlichen aus drei Anlageteilen: die Wärmequellenanlage, die Wärmepumpe und das Wärmeverteil- und Speichersystem.
Damit die einzelnen Komponenten, beispielsweise Wärmepumpe oder Kompressor, funktionieren, ist Strom erforderlich. Aber wieviel und welche Faktoren beeinflussen den Verbrauch? Bei der Wärmepumpe ist der Stromverbrauch von allen drei Anlageteilen und ihrer Effizienz abhängig. Aber auch die Energieeffizienz des Gebäudes beeinflusst den Stromverbrauch der Wärmepumpe maßgeblich. Aber alles der Reihe nach.
Über den Stromverbrauch entscheidet zuerst das Gebäude
Der energetische Zustand eines Gebäudes ist ausschlaggebend für den Energieverbrauch und damit auch für den Stromverbrauch der Wärmepumpe. Die Energieeffizienz wiederum basiert auf Faktoren wie Dämmung, Wandstärken oder auch der Art des Heizungssystems. Seit Inkrafttreten der Energieeinsparverordnung (EnEV) im Jahr 2002 ist für jede Immobilie ein Energieausweis erforderlich. Er gibt Auskunft über den berechneten oder gemessenen Energiebedarf des Gebäudes und ist damit die Grundlage einer Verbrauchs- und Kosteneinschätzung.
Seit 2014 wurde der Energieausweis um eine Einteilung der Gebäude in Energieeffizienzklassen erweitert. In unserer Vergleichstabelle bildet diese Klasseneinteilung die Grundlage, um den Stromverbrauch unserer beispielhaften Luft-Wasser-Wärmepumpe transparent zu machen. Da macht es schon einen Unterschied, ob die Wärmepumpe viel oder etwas weniger arbeiten muss.
Dann zählt da noch die Effizienz der Wärmepumpe
Eine durchschnittliche Wärmepumpe verbraucht pro Jahr zwischen 27 und 42 kWh pro qm Wohnfläche. Für eine 100-qm-Wohnung ergibt sich somit ein Stromverbrauch von 2.700 bis 4.200 kWh pro Jahr. Dieser Wert hat jedoch wenig Aussagekraft. Um die Effizienz einer Wärmepumpe feststellen zu können, muss der Stromverbrauch in Relation zur Heizleistung gesetzt werden. Hierfür wird die sogenannte Jahresarbeitszahl, kurz JAZ, herangezogen. Sie gibt Auskunft über die Effizienz einer Wärmepumpe.
Die JAZ beschreibt das Verhältnis der über ein Jahr von der Wärmepumpe ans Heiznetz (bestehend aus Heizung und Warmwasserbereitung) abgegebenen Energie zu der in diesem Zeitraum aufgenommenen elektrischen Energie. Der jeweilige JAZ-Wert hängt vom Typ und dem entsprechenden Modell der Wärmepumpe ab. Und je höher er ausfällt, umso effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Ab JAZ 3 gilt die Pumpe als effizient. In dem Fall produziert sie aus 1 Kilowattstunde Strom 3 Kilowattstunden Heizenergie. Außerdem sparen sie in der Gesamtbilanz CO2 ein. Eine Wärmepumpe mit einer JAZ von 4 und mehr bietet finanzielle Vorteile gegenüber anderen Heizungsarten. Die leistungsfähigsten Wärmepumpen auf dem Markt erreichen sogar eine JAZ von 5 oder mehr. Hier erfahren Sie noch mehr zur JAZ.
Welche Funktion erfüllt das Wärmeverteil- und Speichersystem?
Das Wärmeverteil- und Speichersystem befindet sich in dem zu beheizenden Gebäude. Dieses System sorgt dafür, dass die Wärmeenergie gespeichert und im Gebäude verteilt wird. Dies geschieht über einen Wasserkreislauf, der die Wärme vom Kältemittelkreislauf aufnimmt. Das System leitet das erwärmte Wasser anschließend zu einem Warmwasserspeicher oder direkt an eine Flächenheizung oder einen Heizkörper weiter.
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt dabei von der Art der Heizung ab. Eine Fußbodenheizung und andere Flächenheizungen sind in der Regel effizienter als herkömmliche Heizkörper. Demnach ist bei der Wärmepumpe der Stromverbrauch bei Fußboden- und Flächenheizungen niedriger und die Heizkosten fallen geringer aus.
Stromverbrauch und Betriebskosten im Überblick
In unserer Tabelle ist ein MVV-Stromtarif für Wärmepumpen von 0,31 EUR/kWh als Rechengrundlage hinterlegt und eine JAZ-Herstellerangabe von 3,83 angesetzt worden. Ausgehend vom maximalen Heizenergiebedarf der jeweiligen Gebäude-Effizienzklasse lassen sich die voraussichtlichen Energiebedarfe und daraus resultierenden Stromkosten grob abschätzen (Strombedarf und Stromkosten sind u.a. auch vom individuellen Nutzerverhalten abhängig).
Zu beheizende Gebäudefläche: 100 qm
Effizienzklasse | Gebäudetyp | Wärmebedarf pro Jahr | Strombedarf WP pro Jahr | Stromkosten WP pro Jahr |
---|---|---|---|---|
Typ A | Niedrigstenergiehaus | 2.500 kWh | 653 kWh | 202 Euro |
KfW 55 | Niedrigenergiehaus | 4.000 kWh | 1.044 kWh | 324 Euro |
Typ C | Zielwert Bauvorschrift 2008 | 10.000 kWh | 2.611 kWh | 809 Euro |
Typ E | Alte, unsanierte Gebäude | 20.000 kWh | 5.222 kWh | 1.619 Euro |
Zu beheizende Gebäudefläche: 150 qm
Effizienzklasse | Gebäudetyp | Wärmebedarf pro Jahr | Strombedarf WP pro Jahr | Stromkosten WP pro Jahr |
---|---|---|---|---|
Typ A | Niedrigstenergiehaus | 3.750 kWh | 979 kWh | 304 Euro |
KfW 55 | Niedrigenergiehaus | 6.000 kWh | 1.567 kWh | 486 Euro |
Typ C | Zielwert Bauvorschrift 2008 | 15.000 kWh | 3.916 kWh | 1.214 Euro |
Typ E | Alte, unsanierte Gebäude | 30.000 kWh | 7.833 kWh | 2.428 Euro |
(Abb. Tabellen „Abschätzung Betriebskosten Wärmepumpe“)
Das Wesentliche zum Thema Wärmepumpen-Stromverbrauch
Anhand des Beispiels der Luftwärmepumpe wird deutlich, wie stark der Stromverbrauch von der Gebäude-Effizienzklasse abhängt. Wärmepumpen sind eine zeitgemäße Technologie, die umweltfreundliches Heizen sicherstellen. Sie nutzen kostenlose Umgebungswärme, sind aber natürlich nicht kostenlos im Betrieb. Falsche Planung kann den Stromverbrauch und die Nutzungskosten in die Höhe treiben. Umgekehrt kann eine seriöse Planung nahezu alle Unwägbarkeiten ausschließen: Dann stimmen der Typ und die Dimension der Wärmepumpe und beides ist perfekt an das Gebäude angepasst. Beratung ist also das A und O. Sie haben Fragen? Gerne beraten wir Sie zum Thema Wärmepumpe und Ihre individuelle Planung. Nehmen Sie einfach Kontakt mit unseren Wärmeexperten auf.
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