Nicht nur wegen der Optik
Warum und wie man Heizkörper von Zeit zu Zeit reinigen sollte
Verschmutzte oder verstaubte Heizkörper sind kein schöner Anblick, soweit klar. Aber nicht nur deshalb sollte man die Radiatorflächen hin und wieder gründlich reinigen. Der wichtigste Grund: Schmutzablagerungen können die Heizleistung um einige Prozent verringern und dadurch Ihre Heizkosten unnötig in die Höhe treiben. Also, nichts wie ran an das Putzzeug! So reinigen Sie Ihre Heizkörper richtig.

Was bringt das Reinigen meiner Heizkörper?
Dass ordentlich geputzte Heizkörper schöner aussehen als verschmutzte, liegt auf der Hand. Doch nicht nur aus ästhetischen Gründen sollten Sie Ihren Wärmespendern gelegentlich etwas Aufmerksamkeit widmen – und zwar auch an den nicht sichtbaren Stellen. Besonders zwischen den Lamellen von Plattenheizkörpern sammelt sich viel Staub an. Während der Heizperiode zirkuliert die Raumluft dort ständig: Die erwärmte Luft strömt nach oben, und abgekühlte Luft zieht von unten nach – inklusive aller herumschwebenden Staub- und Schmutzpartikel. Diese setzen sich häufig an den heißen Rippen oder Lamellen fest und bedecken sie mit der Zeit.
Die Schicht aus Staub und Schmutz wirkt dann wie ein isolierender Film, sodass mehr Energie aufgewendet werden muss, um die Raumluft zu erwärmen. Dadurch können Mehrkosten im zweistelligen Prozentbereich entstehen. Der Griff zum Putzzeug kann also bares Geld sparen. Ein weiterer Grund: Lose zwischen den Heizungslamellen angesammelter Staub wird durch die ständige Luftzirkulation mitgerissen und im gesamten Raum verteilt. Für Allergiker kann das ziemlich belastend sein, aber auch für alle anderen ist staubige Luft nicht angenehm. Wer also seine Heizkörper reinigt, verbessert das Raumklima und muss auch an anderen Stellen weniger staubwischen.
Wieviel Energie spart das Reinigen der Heizkörper?
Das hängt davon ab, wie sehr die Rippen oder Lamellen des Heizkörpers verschmutzt sind, und auch davon, wie der Schmutz beschaffen ist. Durchgehende Schichten von festsitzenden Verunreinigungen, auf denen sich zusätzlich loser Staub abgelagert hat, können eine stark isolierende Wirkung haben. Schlimmstenfalls kann sich die Heizleistung dadurch um bis zu 30 Prozent verringern. Aber auch leichtere Verunreinigungen, zum Beispiel hier und da loser Staub, mindern bereits die Energieeffizienz. Regelmäßige Reinigungen der Heizkörper wirken sich also in jedem Fall positiv auf die Wärmeleistung und die Heizkosten aus.
Welche Heizkörper sollte ich wie reinigen?
Je nach Heizkörpertyp ist eine gründliche Reinigung unterschiedlich aufwendig – oder besser gesagt einfach, denn besondere Fachkenntnisse sind nicht notwendig. Im Folgenden beschreiben wir das empfohlene Vorgehen bei den drei gängigsten heißwasserbetriebenen Wandheizkörpern: Glieder-, Röhren- und Flächenheizkörper.
Reinigen von Gliederheizkörpern

Glieder- oder auch Rippenheizkörper sind sozusagen die Klassiker unter den Heizkörpern. Sie bestehen aus einer variablen Anzahl baugleicher, miteinander verbundener Säulen (Glieder, Rippen), durch die das Heizwasser strömt; die Wärme wird von den Säulen direkt in den Raum abgegeben. Gliederheizkörper werden aufgrund ihrer nicht mehr optimalen Energieeffizienz kaum noch neu installiert. In älteren Gebäuden sind sie jedoch noch häufig verbaut. (Tipp am Rande: ein Austausch gegen modernere Plattenheizkörper kann sich lohnen.) Ein Vorteil von Gliederheizkörpern ist, dass an ihnen die staubhaltige Luft weniger zirkuliert. Außerdem sind die Wärme abstrahlenden Teile nicht verdeckt und können daher leicht gereinigt werden.
Gehen Sie dabei am besten wie folgt vor:
- Drehen Sie die Temperatur des Heizkörpers soweit herunter, dass Sie sich nicht an den Rippen verbrennen können.
- Entfernen Sie zunächst losen Staub zwischen den Gliedern mit dem Staubsauger. Am einfachsten geht das mit einer flexiblen Fugendüse mit Bürstenaufsatz, die man für die meisten Staubsaugermodelle schon für weniger als 20 Euro bekommt.
- Legen Sie zum Schutz des Fußbodens mehrere Schichten Zeitungspapier oder einige Lappen unter den Heizkörper.
- Lösen Sie dann den fest sitzenden Schmutz mit einem Lappen oder einem Schwamm. Verwenden Sie hierfür einen milden Haushaltsreiniger oder ein handelsübliches Spülmittel. Um hartnäckigen fettigen Schmutz zu entfernen, eignet sich auch ein Backofenspray.
Reinigen von Röhrenheizkörpern

Röhrenheizkörper, umgangssprachlich auch „Handtuchheizkörper“ genannt, sind vor allem in Badezimmern beliebt. Häufig werden Sie dort ergänzend zu einer Fußbodenheizung installiert. Vom Prinzip her funktionieren sie wie Gliederheizkörper, und sie sind ähnlich einfach zu reinigen:
- Oft sorgen aufgehängte Handtücher und die höhere Luftfeuchtigkeit im Bad dafür, dass Röhrenheizkörper ohnehin nicht so stark verstauben.
- Losen Staub entfernen Sie am besten mit einem flachen Staubwedel oder einer Staubbürste für Jalousien. Die Anschaffung einer speziellen Heizkörperbürste ist auch eine Möglichkeit, aber für einen einzelnen Röhrenheizkörper nicht wirklich notwendig.
- Falls sich auch fester Schmutz angesetzt hat, nehmen Sie einen Lappen und einen herkömmlichen Haushaltsreiniger oder ein Geschirrspülmittel zur Hand.
- Drehen Sie auch hier vorher die Temperatur ausreichend herunter.
Reinigen von Plattenheizkörpern

Plattenheizkörper sind sogenannte Konvektor-Heizkörper. Die meisten Modelle bestehen aus zwei oder drei Platten, durch die das Heizwasser fließt sowie aus innen liegenden Lamellen, den sogenannten Konvektionsblechen, die von den Heizplatten erwärmt werden. Die Lamellen geben die Wärme an die durch den Heizkörper strömende Raumluft ab. Aufgrund ihrer höheren Energieeffizienz sind Plattenheizkörper in Neubauten die üblicherweise verwendeten Wandheizkörper. Eine gewisse Herausforderung beim Sauberhalten besteht darin, dass sich Staub und Schmutz vor allem an den innen liegenden Lamellen ansammeln. Aber auch die Reinigung eines Plattenheizkörpers ist kein Hexenwerk:
- Drehen Sie die Temperatur ausreichend herunter und lassen Sie den Heizkörper vollständig abkühlen.
- Entfernen Sie dann das obere Abdeckgitter des Heizkörpers. Bei manchen Modellen müssen Sie hierfür ein paar Schrauben lösen. Reinigen Sie das Gitter mit einem Borstenpinsel, und falls nötig auch mit einem Schwamm und Spülmittel. Bei fettigem Schmutz kann es sinnvoll sein, das Gitter vorher einzuweichen; z.B. in der Badewanne.
- Legen Sie unter dem Heizkörper Zeitungspapier oder mehrere Putzlappen aus, um den Fußboden zu schützen.
- Entfernen Sie losen Staub zwischen den Lamellen nach Möglichkeit mit dem Staubsauger. Falls Sie keine Staubsaugerdüse zur Hand haben, die zwischen die Lamellen passt, können Sie es auch mit einem Fön versuchen. Richten Sie diesen von oben auf die Zwischenräume, sodass der Staub unten aus dem Heizkörper geblasen wird. Damit der Staub dann nicht durch den ganzen Raum fliegt, legen Sie unter dem Heizkörper am besten feuchte Tücher aus.
- Rücken Sie anschließend den festsitzenden Verschmutzungen zu Leibe. Hierfür empfiehlt sich eine spezielle Heizkörperbürste, die bereits ab ca. 10 Euro in Baumärkten oder in Online-Shops erhältlich ist. Einige Modelle verfügen über zwei oder mehrere parallele Bürstenköpfe, wodurch sich die Reinigungszeit eventuell verkürzen lässt.
- Um hartnäckigen Schmutz zwischen den Lamellen zu lösen, verwenden Sie am besten einen Dampfreiniger. Falls Sie keinen Dampfreiniger besitzen, können Ihnen vielleicht die Nachbarn einen borgen.
- Wenn Sie nicht in alle Winkel zwischen den Lamellen gelangen, lassen Sie sich nicht entmutigen. Auch eine nicht ganz so perfekte Reinigung ist besser als gar keine.
- Bringen Sie nach der Innenreinigung das Abdeckgitter wieder an und reinigen Sie anschließend die Außenseiten des Heizkörpers mit einem Schwamm und einem handelsüblichen Reinigungsmittel.

Und der Thermostatkopf?
Auch im Thermostatkopf kann sich einiges an Staub ansammeln. Deshalb – wenn Sie schon mal dabei sind – einfach abschrauben und mit etwas Spülmittel unter warmem Wasser auswaschen. Das Abschrauben geht am einfachsten, wenn das Thermostat voll aufgedreht ist. Und keine Sorge, Heizungswasser kann dabei nicht austreten. Am besten anschließend auch gleich den Heizkörper entlüften, und alles läuft wieder perfekt.
Wie oft sollten Heizkörper gereinigt werden?
Das hängt ein wenig davon ab, wie stark die Heizkörper verschmutzt sind. Wenn bereits von außen starke Verunreinigungen sichtbar sind, zum Beispiel am Abdeckgitter einer Plattenheizung, dann ist es meistens höchste Zeit. Generell wird eine Reinigung einmal jährlich zu Beginn der Heizperiode empfohlen.
Vorsicht bei elektrischen Heizkörpern!
Die vorgeschlagenen Reinigungsverfahren beziehen sich ausschließlich auf Heizkörper, die mit Warmwasser betrieben werden. Elektrisch betriebene Konvektor-Heizkörper sollten allenfalls von außen gereinigt werden. Schalten Sie vorher unbedingt die Stromzufuhr ab! Und: Reinigen Sie die innenliegenden Teile niemals selbst, sondern beauftragen Sie eine Expertin oder einen Experten.
Fazit
Gereinigte Heizkörper sehen nicht nur schöner aus, sie arbeiten auch effizienter. Wer sich einmal im Jahr die überschaubare Mühe macht, wird mit geringeren Heizkosten belohnt. Außerdem verbessert sich das Raumklima, wovon besonders Stauballergiker profitieren. Glieder- und Röhrenheizungen lassen sich sehr einfach von außen reinigen. Plattenheizungen benötigen zusätzlich eine Innenreinigung. Hierfür ist eine spezielle Heizkörperbürste und eventuell auch ein Dampfreiniger notwendig.