20. Mai 2022

Welche Rolle spielt die Himmelsrichtung und die Dachneigung für eine PV-Anlage?

Viele Dächer sind für eine Photovoltaikanlage geeignet. Einfluss auf den Ertrag haben die Ausrichtung und der Neigungswinkel. Ideal sind Dächer mit Südausrichtung und einem Neigungswinkel von 30 Grad. Aber auch Dächer mit Ost- und Westausrichtung sowie Flachdächer sind geeignet. Wie Sie mit fast jedem Dach gute Erträge erhalten, lesen Sie hier.

Die ideale Dachneigung und -ausrichtung für Photovoltaikanlagen

Den höchsten Ertrag erreicht eine PV-Anlage, wenn die Sonnenstrahlen senkrecht auf die Solarzellen treffen. Da die Erde sich um die Sonne dreht, ist dieser Zustand in den seltensten Fällen erreichbar. Auf der Nordhalbkugel ist dies bei einem Dach mit Südausrichtung und einem Neigungswinkel von 30 Grad lediglich beim Sonnenhöchststand im Sommer um die Mittagszeit möglich. Das sollte Sie jetzt aber nicht davon abhalten, Ihre PV-Anlage zu planen. In der folgenden Darstellung können Sie es ablesen: Selbst auf einem Dach mit Ost- oder Westausrichtung können Sie abhängig von der Dachneigung 85 Prozent der Sonnenstrahlen in Strom umwandeln. Bei einem Flachdach mit Aufständerung sind immerhin 87 Prozent Ertrag möglich.

Sie sehen: Sowohl Abweichungen von einer reinen Südausrichtung als auch von einer optimalen Neigung von 30 Grad verursachen relativ geringe Ertragseinbußen.

Die optimale Modulneigung ist einstellbar durch Aufständerung

Je mehr die Ausrichtung von Süden abweicht, desto besser sind kleinere Neigungswinkel. Bei einer Ost-West-Ausrichtung erreichen Solaranlagen mit einem Neigungswinkel von bis zu 20 Grad immer noch bis zu 85 Prozent Ertrag. Selbst ein Dach mit Nord- beziehungsweise Nordwest- und Nordost-Ausrichtung kann sich unter bestimmten Umständen noch rechnen. Sie und Ihr MVV-Experte müssen immer einen Kompromiss finden, der optimal für Ihr Dach und Ihre PV-Module ist. Für relativ flache Dächer mit einer Neigung unter 30 Grad berechnet der Solarteur den optimalen Neigungswinkel, der durch die sogenannte Aufständerung erreicht werden kann. Mit einem Dreieckswinkel werden die Module so zur Sonne ausgerichtet, dass sie ganzjährig einen optimalen Ertrag liefern. Mittlerweile bietet der Markt auch sogenannte Nachführsysteme, die die Module durch Stellmotoren sowohl horizontal als auch vertikal dem Sonnenstand nachführen. Sie haben sich in der Praxis gemessen an einer möglichen Ertragssteigerung als unwirtschaftlich erwiesen.

Wirtschaftlichkeit bei hohem Eigenverbrauch

Die Dachneigung und -ausrichtung sowie die mögliche Modulausrichtung mit Aufständerung fließen bereits bei der Planung in die Ertragsberechnung ein. Auf die Wirtschaftlichkeit hat aber nicht nur der Ertrag einer PV-Anlage Einfluss. Denn wenn Sie die Anlage in Betrieb nehmen, haben Sie es selbst in der Hand, wie wirtschaftlich die PV-Anlage in der Praxis ist. Generell gilt: Je höher der Eigenverbrauch ist, desto höher ist auch die Wirtschaftlichkeit und umso schneller amortisiert sich die Investition.

So können Ost-West-Ausrichtungen bei PV-Anlagen durchaus lohnender sein, als die ertragreichere Südausrichtung. Während die PV-Anlage mit Südausrichtung mittags den höchsten Ertrag liefert, wenn oft niemand zu Hause ist, verteilt die PV-Anlage mit Ost-West-Ausrichtung die Stromproduktion gleichmäßiger über den Tag. Durch die Nutzung beider Dachflächen wird insbesondere morgens und nachmittags der Strom erzeugt, wenn er auch im Haus gebraucht wird und so direkt genutzt werden kann. Das führt zu einem höheren Eigenverbrauch.

Fazit: Auch Ost- und Westausrichtung bringen guten Ertrag

Sie können also auf fast jedem Dach eine PV-Anlage errichten. Auch bei Flachdächern sowie West- und Ostausrichtung können Sie die Kraft der Sonne wirtschaftlich nutzen. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Mit unserem Photovoltaik-Rechner können Sie mit nur wenigen Informationen ganz unverbindlich Ihre eigene PV-Anlage berechnen.

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Sebastian Ackermann
Leiter Kommunikation und Marke

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