MVV Netze passt Anschlusspreise an
Rückwirkende Reduzierung und stufenweise Umsetzung bis 2027 – Geänderte Verrechnungssystematik schafft mehr Transparenz und Kostengerechtigkeit – Anschlusspreise für Fernwärme bleiben im Jahr 2025 nahezu unverändert
Die Netzgesellschaft des Mannheimer Energieunternehmens MVV Energie AG, die MVV Netze GmbH, hat die Anschlusspreise für Standardhausanschlüsse in den Sparten Strom, Wasser, Erdgas und Fernwärme nach einer umfassenden Überprüfung angepasst. Ursprünglich waren die neuen Preise bereits zum Januar 2025 in Kraft getreten, jetzt werden die Preisanpassungen für Strom, Gas und Wasser erst später und stufenweise umgesetzt.
„Unser Ziel bleibt es, die Anschlusskosten zukünftig verursachergerecht zu verrechnen. Gleichzeitig möchten wir jedoch allen Beteiligten mehr Zeit geben, sich auf die neuen Preise einzustellen“, erklärt Volker Glätzer, Geschäftsführer von MVV Netze. Die neuen Preise gelten auch für die bereits seit Januar 2025 beauftragten Netzanschlüsse sowie für versendete Angebote. Dadurch profitieren alle Anschlussnehmer rückwirkend.
Kostenanstieg und veränderte Verrechnungssystematik
Zum Jahresbeginn 2025 hatte MVV Netze die Anschlusspreise für Standardhausan-schlüsse nach 7 bzw. beim Erdgas nach über 15 Jahren Preiskonstanz angepasst. Notwendig wurde die Erhöhung durch die Kostenanstiege insbesondere im Tiefbau und für Materialien. Zudem änderte das Unternehmen die Verrechnungssystematik, um mehr Transparenz und Kostengerechtigkeit herzustellen.
Im Unterschied zur früheren Verrechnung tragen die Anschlussnehmer die Kosten für neu zu errichtende Anschlüsse bei Strom, Gas und Wasser weitestgehend selbst. Dabei berücksichtigt MVV Netze nur Kosten, die ein neuer Netzanschluss unmittelbar verursacht. Gewinnmargen sind in den Preisen nicht enthalten. Mit dieser verursachergerechten Verrechnung will das Unternehmen den allgemeinen Anstieg bei Netzentgelten und Verbrauchspreisen langfristig dämpfen und so alle Kunden entlasten.
Fernwärme: Verbesserte Konditionen in Ausbaugebieten
In der Sparte Fernwärme gibt es ebenfalls Neuerungen: Für bestehende Fernwärmegebiete (Preiszone A) – also Gebiete, die bereits mit Fernwärme erschlossen sind –, bleiben die Anschlusspreise im Jahr 2025 gegenüber dem Jahr 2024 nahezu unverändert. Ab 2026 erfolgt eine Anpassung in zwei Stufen, die sich bis 2027 erstrecken. In den Ausbaugebieten (Preiszone B) – also Gebiete, die neu an das Fernwärmenetz angeschlossen werden –, profitieren Interessenten von attraktiveren Konditionen. Statt individuell kalkulierter Preise gelten hier künftig pauschale Preise, die in der Regel günstiger ausfallen als bisher. „Damit möchten wir möglichst vielen Haushalten den Umstieg auf Fernwärme erleichtern“, sagt Glätzer.
Darüber hinaus bleibt der Bonus für einen Mehrspartenanschluss – etwa für Strom, Wasser und Fernwärme – weiterhin bestehen. Bauherren können durch diese Bündelung mehrere Tausend Euro sparen.