15. Mai 2014 | MVV

MVV Energie trotzt mildem Winter

Mannheimer Energieunternehmen bekräftigt Ergebnisprognose - Anhaltend schwierige Rahmenbedingungen des Energiemarkts und Witterung sorgen für Rückgang des operativen Ergebnisses - Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt um 27 Prozent

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie (WKN: A0H52F, ISIN: DE000A0H52F5) hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs 2013/14 (1. Oktober 2013 - 31. März 2014) die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um 27 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gesteigert. Das teilte die Unternehmensgruppe am Donnerstag bei der Vorlage des Finanzberichts in Mannheim mit. Insgesamt hat MVV Energie in diesem Halbjahr rund 479 Millionen Kilowattstunden Strom vor allem aus Windkraft und Biomasse erzeugt. Das entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von knapp 275.000 Drei-Personen-Haushalten.

Für den Vorstandsvorsitzenden des Energiekonzerns, Dr. Georg Müller, ist diese Steigerung "ein sichtbarer Beleg für den Erfolg unseres Investitionsprogramms, bei dem der Ausbau erneuerbarer Energien einen Schwerpunkt bildet." Erst im Februar hatte die Tochtergesellschaft Energieversorgung Offenbach (EVO) in der Nähe des rheinland-pfälzischen Kirchheimbolanden seinen vierten Windpark in Betrieb genommen. Die MVV Energie Gruppe verfügt inzwischen über Windkraftanlagen an Land mit einer installierten Gesamtleistung von 174 Megawatt. Damit gehört das Unternehmen zu den führenden Windkraftbetreibern unter den klassischen Energieversorgern in Deutschland.

Erneuerbare Energien werden weiter ausgebaut
Auch im Bereich der Biomethan-Erzeugung hat das Mannheimer Energieunternehmen sein Engagement bei den erneuerbaren Energien ausgebaut: Ebenfalls im Februar ging in Kroppenstedt (Sachsen-Anhalt) die zweite Anlage des Konzerns ans Netz. "MVV Energie nutzt mit gezielten Investitionen in zukunftsfähige Projekte", so der MVV Energie Chef, "und mit der Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen die mit dem fundamentalen Umbau des Energiesystems verbundenen Chancen." Das schaffe die Grundlagen für das weitere nachhaltige und profitable Wachstum. Unterstrichen wird dies durch die in den letzten sechs Monaten auf 166 Millionen Euro gestiegenen Investitionen der Unternehmensgruppe. Davon entfielen allein 123 Millionen Euro auf Wachstumsinvestitionen, weitere 43 Millionen Euro flossen in die Modernisierung von Anlagen und Netzen.

Mit Blick auf die aktuelle politische Diskussion um die zum 1. August 2014 in Kraft tretende Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) unterstützt Dr. Müller den Kurs der Bundesregierung, der den Ausbau der erneuerbaren Energien in ökologisch und ökonomisch sinnvolle Bahnen lenke und damit die Weichen für mehr Kosteneffizienz und Wachstum stelle. Der Vorstandsvorsitzende sprach sich für ein Marktsystem aus, "in dem sowohl die erneuerbaren, aber volatilen, als auch die konventionellen Energien und insbesondere die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung volks- und betriebswirtschaftlich sinnvoll betrieben werden können". Nach seiner Überzeugung werden auch in Zukunft flexible, konventionelle Erzeugungs- und Speicherkapazitäten sowie Reservekraftwerke benötigt, um Schwankungen in der Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenkraft auszugleichen. Zudem müssten Übertragungs- und Verteilnetze aus- und umgebaut werden, damit die zunehmenden dezentral erzeugten Strommengen intelligent aufgenommen und bis zu den Verbrauchern verteilt werden können.

Milder Winter hinterlässt Spuren
Neben den anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen des Energiemarkts mit weiter gesunkenen Erzeugungspreisen hat der sehr milde Witterungsverlauf des letzten Winters bei Umsatz und Ergebnis von MVV Energie die erwarteten Spuren hinterlassen. So ging der Umsatz von Oktober bis Ende März im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zurück, das bereinigte operative Ergebnis (Adjusted EBIT) verringerte sich um 14 Prozent auf 154 Millionen Euro.

Der Geschäftsverlauf wurde dabei in starkem Maße von den Wetterbedingungen in den Wintermonaten geprägt. Gemessen an den sogenannten Gradtagszahlen aller Standorte der MVV Energie Gruppe waren die sechs Monate zwischen Oktober und März um rund 17 Prozent wärmer als im Vorjahr. Entsprechend sank der Wärme- und der Gasabsatz des Konzerns im Segment "Vertrieb und Dienstleistungen" um 17 und 18 Prozent, was wesentlich zum Umsatz- und Ergebnisrückgang geführt hat.

Erfolge mit innovativen Produkten und Dienstleistungen
"Es ist uns mit Vertriebserfolgen sowie mit Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen gelungen, diesem Witterungseffekt weitgehend zu trotzen", betonte Dr. Müller. Dabei verwies der Vorstandsvorsitzende insbesondere auf die Erfolge mit innovativen Produkten und Dienstleistungen. So entwickle sich der Energiefonds Strom/Gas, der auch kleineren und mittelständischen Industrie- und Gewerbekunden den kostengünstigen Zugang zu einer strukturierten Beschaffung ermögliche, weiterhin sehr positiv. Und auch bei der Direktvermarktung von Strom aus erneuerbaren Energien kann das Unternehmen Zuwächse verzeichnen. Derzeit hat MVV Energie Kraftwerke für erneuerbare Energieträger mit einer Leistung von 2.500 Megawatt unter Vertrag. Mit 1.300 Megawatt ist das Unternehmen inzwischen bundesweiter Marktführer im Bereich der Direktvermarktung von Photovoltaikanlagen.

Neuestes Angebot ist ein eigener Minutenreservepool, der Kunden mit eigener Stromerzeugung oder Notstromanlagen die Möglichkeit bietet, am Regelenergiemarkt teilzunehmen und damit Zusatzerlöse zu erwirtschaften. Seit Herbst 2013 vermarktet das Mannheimer Energieunternehmen diese Minutenreserveleistung bundesweit in allen vier Regelzonen. Ab Mitte 2014 soll dann auch mit der Vermarktung der Sekundärregelleistung - zunächst in Südwestdeutschland in der TransnetBW-Regelzone - begonnen werden.

Ergebnisprognose bekräftigt - Positiver Ausblick
"Unter dem Strich gehen wir unverändert davon aus, dass unser Adjusted EBIT für das Gesamtjahr zwischen 170 und 185 Millionen Euro liegen wird", bekräftigt das Unternehmen seine bisherige Ergebnisprognose. Aufgrund des bisherigen Witterungsverlaufs erwartet MVV Energie ein Adjusted EBIT "eher im unteren Drittel dieser Bandbreite". Beim Umsatz rechnet das Unternehmen auch aufgrund des witterungsbedingt geringeren Wärme- und Gasabsatzes nun im Gesamtjahr nicht mehr mit einer Steigerung, sondern mit Umsatzerlösen in etwa auf dem Vorjahresniveau, als das Unternehmen erstmals in seiner Geschichte die Rekordmarke von vier Milliarden Euro übertreffen konnte. Schon im nächsten Geschäftsjahr sollen dann nach den Worten des MVV Energie Vorstandsvorsitzenden bei normalem Witterungsverlauf dank der Zukunftsinvestitionen Umsatz und Ergebnis wieder steigen.

Den vollständigen Finanzbericht finden Sie unter

www.mvv-investor.de


 

 

Kennzahlen des MVV Energie Konzerns
1. Oktober 2013 bis zum 31. März 2014
    
in Mio Euro1.10.2013
bis 31.03.2014
1.10.2012
bis 31.03.2013
% Vorjahr
    
Umsatz und Ergebnis   
Umsatz ohne Energiesteuern2 1032 231- 6
Adjusted EBITDA1,2233261-11
Adjusted EBIT1,2154180- 14
Adjusted EBT1,2125146- 14
Bereinigter Periodenüberschuss1,287100- 13
Bereinigter Periodenüberschuss nach Fremdanteilen1,27378- 6
Bereinigtes Ergebnis je Aktie1,2 in Euro1,101,19- 8
Cashflow   
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit63- 5-
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit je Aktie in Euro1,06- 0,09-
Kapitalstruktur   
Bereinigte Bilanzsumme (zum 31.03.2014 bzw. 30.09.2013)34 1614 037+ 3
Bereinigtes Eigenkapital (zum 31.03.2014 bzw. 30.09.2013)2,31 4001 391+ 1
Bereinigte Eigenkapitalquote (zum 31.03.2014 bzw. 30.09.2013)2,333,6%34,5%- 3
Nettofinanzschluden (zum 31.03.2014 bzw. 30.09.2013)1 2751 111+ 15
Investitionen   
Investitionen gesamt166164+ 1
davon Wachstumsinvestitionen123133- 8
davon Bestandsinvestitionen4331+ 39
Beschäftigte   
Mitarbeiter (Anzahl zum 31.03.2014 bzw. 31.03.2013)5 4065 462- 1

 

 

1 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten, ohne Strukturanpassung Altersteilzeit, ohne Restrukturierungsaufwand und mit Zinserträgen aus Finanzierungsleasing
2 Werte zum Vorjahr bzw. zum 30.9.2013 angepasst.
3 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten

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