MVV Energie setzt auf weiter reichende Reform der Ökostrom-Förderung
Mehr Planungssicherheit durch neues Erneuerbare-Energien-Gesetz - Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes und Einführung eines technologieoffenen und wettbewerblichen Kapazitätsmarkts für konventionelle Kraftwerke als nächste Schritte - Mannheimer Energieunternehmen bekräftigt und konkretisiert Ergebnisprognose
Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie (WKN: A0H52F, ISIN: DE000A0H52F5) begrüßt die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes als Auftakt einer weiter reichenden Reform der Ökostrom-Förderung. Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der MVV Energie, Dr. Georg Müller, hat die Bundesregierung damit "den Ausbau der erneuerbaren Energien in ökologisch und ökonomisch sinnvolle Bahnen gelenkt und zugleich Kosteneffizienz und Wettbewerb gestärkt". Dem müssten nun, so Dr. Müller am Freitag bei der Vorlage des Finanzberichts für die ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs 2013/14 (1. Oktober 2013 - 30. Juni 2014) in Mannheim, als nächste Schritte die Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) und die Einführung eines technologieoffenen und wettbewerblichen Kapazitätsmarkts für konventionelle Kraftwerke folgen.
Der Geschäftsverlauf zwischen Oktober 2013 und Juni 2014 war neben den energiewirtschaftlichen Entwicklungen mit weiter gesunkenen Erzeugungspreisen vor allem durch den sehr milden Witterungsverlauf im gesamten Winter geprägt. Das hat bei Umsatz und Ergebnis zu den erwarteten und von MVV Energie bereits im Jahresverlauf angekündigten Einbußen geführt. So ist der Umsatz von Oktober bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf 3,0 Milliarden Euro gesunken, das bereinigte operative Ergebnis (Adjusted EBIT) verringerte sich um 15 Prozent auf 185 Millionen Euro.
Gemessen an den sogenannten Gradtagszahlen aller Standorte der MVV Energie Gruppe waren die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres um rund 18 Prozent wärmer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Entsprechend gingen der Wärme- und der Gasabsatz des Konzerns im Segment "Vertrieb und Dienstleistungen" um 17 Prozent zurück, was wesentlich zu dem Ergebnisrückgang geführt hat.
Einer der marktorientierten Vorreiter der deutschen Energiebranche
Gleichzeitig hat die Mannheimer Unternehmensgruppe das hohe Tempo ihres Investitionsprogramms auch in den letzten Monaten beibehalten. Insgesamt investierte MVV Energie zwischen Oktober 2013 und Juni 2014 243 Millionen Euro. Davon entfielen allein 176 Millionen Euro auf Wachstumsinvestitionen, weitere 67 Millionen Euro flossen in die Modernisierung von Anlagen und Netzen.
"Wir wollen auch in Zukunft zu den marktorientierten Vorreitern der deutschen Energiebranche gehören", betonte Dr. Müller. "Mit unseren Investitionen schaffen wir die Grundlage für das weitere nachhaltige und profitable Wachstum." Er kündigte daher an, auch künftig den Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energie am eigenen Erzeugungsportfolio kontinuierlich zu erhöhen und weiter gezielt in den Ausbau der umweltfreundlichen Fernwärme und der thermischen Abfallverwertung zu investieren. Auf Vertriebsseite sieht er die Schwerpunkte in der Entwicklung innovativer Energieeffizienzlösungen und Energiedienstleistungen sowie neuer Geschäftsmodelle für das dezentrale Energiemanagement.
Ergebnisprognose bekräftigt und konkretisiert
Mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr hat das Unternehmen seine bisherige Ergebnisprognose mit einem bereinigten operativen Ergebnis im unteren Drittel der Bandbreite zwischen 170 und 185 Millionen Euro bekräftigt und nun konkretisiert, dass MVV Energie von einem Adjusted EBIT zwischen 170 und 175 Millionen Euro ausgeht. Beim Jahresumsatz rechnet das Unternehmen aus heutiger Sicht mit Erlösen in etwa auf dem Vorjahresniveau von rund vier Milliarden Euro.
Kennzahlen des MVV Energie Konzerns vom 1. Oktober 2013 bis zum 30. Juni 2014 | |||
in Mio Euro | 1.10.2013 bis 30.06.2014 | 1.10.2012 bis 30.06.2013 | % Vorjahr |
Umsatz und Ergebnis | |||
Umsatz ohne Energiesteuern | 2 959 | 3 166 | - 7 |
Adjusted EBITDA1,2 | 304 | 341 | - 11 |
Adjusted EBIT1,2 | 185 | 218 | - 15 |
Adjusted EBT1,2 | 152 | 166 | - 8 |
Bereinigter Periodenüberschuss1,2 | 109 | 114 | - 4 |
Bereinigter Periodenüberschuss nach Fremdanteilen1,2 | 95 | 90 | + 6 |
Bereinigtes Ergebnis je Aktie1,2 in Euro | 1,44 | 1,37 | + 5 |
Cashflow | |||
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit2 | 244 | 143 | + 71 |
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit je Aktie in Euro2 | 3,70 | 2,17 | + 71 |
Kapitalstruktur | |||
Bereinigte Bilanzsumme (zum 30.06.2014 bzw. 30.09.2013)3 | 3 936 | 4 037 | - 3 |
Bereinigtes Eigenkapital (zum 30.06.2014 bzw. 30.09.2013)2,3 | 1 416 | 1 391 | + 2 |
Bereinigte Eigenkapitalquote (zum 30.06.2014 bzw. 30.09.2013)2,3 | 36,0% | 34,5% | + 4 |
Nettofinanzschulden (zum 30.06.2014 bzw. 30.09.2013) | 1 174 | 1 111 | + 6 |
Investitionen | |||
Investitionen gesamt | 243 | 256 | - 5 |
davon Wachstumsinvestitionen | 176 | 206 | - 15 |
davon Bestandsinvestitionen | 67 | 51 | + 31 |
Beschäftigte | |||
Mitarbeiter (Anzahl zum 30.06.2014 bzw. 30.06.2013) | 5 380 | 5 454 | - 1 |
1 | Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten, ohne Strukturanpassung Altersteilzeit, ohne Restrukturierungsaufwand und mit Zinserträgen aus Finanzierungsleasing |
2 | Werte zum Vorjahr bzw. zum 30.9.2013 angepasst |
3 | Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Finanzderivaten |