MVV Energie ist "weiter auf Kurs Zukunft"
Niedrige Stromerzeugungspreise belasten das Ergebnis des Mannheimer Energieunternehmens - Leichter Ergebnisrückgang in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2012/13 - Prognose bestätigt
Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie (WKN: A0H52F, ISIN: DE000A0H52F5) konnte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs 2012/13 (1. Oktober 2012 - 30. Juni 2013) seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro steigern. Das operative Ergebnis (Adjusted EBIT) ist im gleichen Zeitraum um 7 auf 219 Millionen Euro zurückgegangen. Gleichzeitig bekräftigte die Unternehmensgruppe bei der Vorlage ihres 9-Monats-Ergebnisses am Donnerstag in Mannheim ihren im Februar 2013 veröffentlichten Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2012/13: So rechnet MVV Energie aus operativer Sicht damit, dass die Umsatzerlöse das Niveau des Vorjahrs etwas überschreiten werden und das Adjusted EBIT in der Größenordnung um rund 5 Prozent niedriger ausfallen wird als im Geschäftsjahr 2011/12, in dem es 223 Millionen Euro erreichte.
Positiv haben sich insbesondere die Umsätze aus der Direktvermarktung erneuerbarer Energien sowie der deutschlandweite Energievertrieb entwickelt. Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der im SDAX notierten Unternehmensgruppe, Dr. Georg Müller, "nutzt MVV Energie mit einem breiten und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Geschäftsportfolio entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Energiewirtschaft ihre Wettbewerbschancen auch in dem schwierigen Marktumfeld. Gleichzeitig können aber auch wir uns nicht von den gravierenden Auswirkungen des tiefgreifenden Wandels der gesamten Energiebranche abkoppeln."
Der MVV-Chef betonte, dass die Entwicklung der Strompreise und der Stromerzeugungsmargen, den sogenannten Spreads, an den Energiemärkten nun immer mehr auf das Ergebnis beim Mannheimer Energieunternehmen durchschlage und zu einer zunehmenden Belastung führe. "Mit unserer langfristigen Vermarktungsstrategie konnten wir bisher die Auswirkungen begrenzen und durch Effizienzsteigerungen, Kostensenkungen und Wachstum vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien weitgehend ausgleichen". Durch den anhaltend schwachen Clean Dark Spread erfolge die Vermarktung der eigenen Stromerzeugung mittlerweile fast vollständig auf dem niedrigen Niveau. Verstärkt werde diese negative Entwicklung durch den seit Jahresbeginn anfallenden Kosten für den Kauf von Emissionszertifikaten. Dies mache sich, so MVV-Chef Dr. Müller, in der gesamten Energiebranche und damit auch bei der MVV Energie Gruppe in den Erzeugungsergebnissen bemerkbar.
Parallel arbeitet der Mannheimer Energiekonzern weiter konsequent an der Umsetzung seiner Unternehmensstrategie MVV 2020. Bis zum Ende des Jahrzehnts investiert das Unternehmen drei Milliarden Euro in erneuerbare Energien, in die Energieeffizienz durch Kraft-Wärme-Kopplung und die umweltfreundliche Fernwärme sowie in die Pflege und Modernisierung bestehender Netze und Anlagen. Dr. Müller: "Wir haben die Weichen früh gestellt und können nun die ersten Früchte unseres Investitionsprogramms ernten." So liefern die neuen Windparks sowie die im laufenden Geschäftsjahr in Betrieb genommene Biomethananlage in Klein Wanzleben erstmals eigene Ergebnisbeiträge. Bei den planmäßig in Bau befindlichen Großprojekten in Großbritannien dauert das noch bis zu zwei Jahre: Die neue thermische Abfallbehandlungsanlage im südenglischen Plymouth und das Biomasse-Heizkraftwerk in Ridham Dock südöstlich von London werden im Laufe des Geschäftsjahres 2014/15 planmäßig in Betrieb gehen.
MVV Energie hält daher das Investitionstempo hoch. Allein in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres, also zwischen Oktober 2012 und Juni 2013, hat die Unternehmensgruppe 256 Millionen Euro investiert und damit 60 Millionen Euro oder gut 30 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. "Wir investieren gezielt in Versorgungssicherheit, in Klima- und Umweltschutz und in die Ertragskraft unseres Unternehmens - im Interesse unserer Kunden, unserer Anteilseigner sowie unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Zukunftsversorger setzen wir dabei konsequent auf erneuerbare Energien, auf Kraft-Wärme-Kopplung und auf Energieeffizienz." Dieser Umbau koste jedoch Geld und brauche Zeit sowie verlässliche energiewirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen. Dr. Müller: "Wir sind damit insgesamt weiter auf Kurs Zukunft."
Kennzahlen des MVV Energie Konzerns 1. Oktober 2012 bis zum 30. Juni 2013 | |||
in Mio Euro | 1.10.2012 bis 30.06.2013 | 1.10.2011 bis 30.06.2012 | % Vorjahr |
Umsatz ohne Strom- und Erdgassteuer | 3 166 | 2 978 | + 6 |
Adjusted EBITDA1 | 342 | 346 | - 1 |
Adjusted EBITA1 | 219 | 226 | - 3 |
Adjusted EBIT2 | 219 | 226 | - 3 |
Adjusted EBT2 | 167 | 177 | - 6 |
Bereinigter Periodenüberschuss2 | 114 | 121 | - 6 |
Bereinigter Periodenüberschuss nach Fremdanteilen2 | 90 | 106 | - 15 |
Bereinigtes Ergebnis je Aktie2 in Euro | 1,37 | 1,60 | - 14 |
Cashflow vor Working Capital und Steuern | 367 | 353 | + 4 |
Cashflow vor Working Capital und Steuern je Aktie in Euro | 5,57 | 5,36 | + 4 |
Free Cashflow | - 44 | - 200 | + 78 |
Bereinigte Bilanzsumme (zum 30.06.2013 bzw. 30.09.2012)3 | 4 078 | 3 854 | + 6 |
Bereinigtes Eigenkapital (zum 30.06.2013 bzw. 30.09.2012)3,4 | 1 434 | 1 390 | + 3 |
Bereinigte Eigenkapitalquote (zum 30.06.2013 bzw. 30.09.2012)3,4 | 35,2% | 36,1% | - 2 |
Investitionen | 256 | 196 | + 31 |
Beschäftigte (zum 30.06.2013 bzw. 30.06.2012) | 5 454 | 5 837 | - 7 |
1 | Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Derivaten nach IAS 39, vor Restrukturierungsaufwand und mit Zinserträgen aus Finanzierungsleasing |
2 | Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Derivaten nach IAS 39, ohne Restrukturierungsaufwand und mit Zinserträgen aus Finanzierungsleasing |
3 | Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Derivaten nach IAS 39 |
4 | Werte zum 30.9 2012 angepasst. Erläuterungen dazu im Kapitel Geschäftsentwicklung des Finanzberichts |