Kalkhaltiges Wasser
Was ist "hartes" Wasser? Ursachen und Tipps gegen Kalk und Ablagerungen
Kalkflecken in Bad und Küche, verkalkte Wasserleitungen, Ablagerungen im Wasserkocher, kratzige Wäsche und stumpfe Haare – all das können Folgen von hartem Wasser sein. Aber was ist hartes Wasser überhaupt und was kann man dagegen tun? Wir verraten es Ihnen.
Was ist hartes Wasser?
Der Begriff „Wasserhärte“ beschreibt im Wesentlichen die Stoffmengenkonzentration der im Wasser gelösten Erdalkalien Calcium und Magnesium. Zusammen bestimmen sie den Kalkgehalt (Härtegrad) des Wassers. Je höher deren Anteil, desto härter ist das Wasser. Calcium und Magnesium werden daher auch als sogenannte Härtebildner bezeichnet. Der Gehalt an Härtebildnern variiert in der Natur je nach Wasserart stark. Der überwiegende Teil der Wasserhärte entsteht im Boden, wenn sich weiches, mineralstoffarmes Niederschlagswasser beim Durchfließen verschiedener Boden- und Gesteinsschichten mit Mineralstoffen und Kohlensäure anreichert. Hartes Wasser kommt besonders in Regionen mit viel Kalk- und Sandgestein vor, weiches Wasser dagegen in Regionen mit Granit oder Schiefer.
Nach § 9 des Waschmittelgesetzes (WRMG vom 29. April 2007) sind Wasserversorgungsunternehmen dazu verpflichtet, ihren Abnehmern den Härtebereich ihres Wassers zu nennen. Ziel ist die Vermeidung von überdosiertem Waschmittel und den damit einhergehenden negativen Auswirkungen auf das Abwasser. Das Wasser wird dabei in drei Härtebereiche eingeteilt. Die Angabe der Härte erfolgt in Millimol pro Liter (mmol/l) oder Grad deutscher Härte (°dH).
Das Trinkwasser im Versorgungsgebiet der MVV Energie AG liegt mit 20°dH im Härtebereich „hart“.
Ist hartes Wasser ungesund?
Der Verzehr von Trinkwasser mit einer hohen Wasserhärte ist gesundheitlich unbedenklich. Die enthaltenen Calcium- und Magnesiumionen sind unter anderem elementare Bestandteile der menschlichen Ernährung. Im Körper ist Calcium für den Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen zuständig. Magnesium spielt dagegen eine wichtige Rolle bei Stoffwechselprozessen und unterstützt die Muskel- und Nervenfunktionen. Der weitverbreitete Irrglaube, dass hartes Wasser zu einer Verkalkung der Blutgefäße führt, ist unbegründet. Allerdings schmeckt weiches Wasser den meisten Menschen besser.
Im Haushalt hat hartes Wasser den Nachteil, dass eine Störung des Kalk-Kohlesäure-Gleichgewichts im Trinkwasser zu teils erheblichen Kalkablagerungen in den Haushaltsgeräten und Wasserrohrleitungen führen kann. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn das Wasser auf über 60 Grad Celsius erhitzt wird. Die Folgen im Haushalt sind dabei deutlich erkennbar: Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten wie dem Wasserkocher oder der Kaffeemaschine wirken sich verkürzend auf deren Lebensdauer aus und gehen mit einem erhöhten Energieverbrauch bei der Gerätenutzung einher. Verkalkte Wasserleitungen verringern mit der Zeit ihre Durchflussmenge und sind mitunter mit hohen Reparaturkosten verbunden. Auch die Beseitigung von Kalkrändern und Schlieren in Bad und Küche ist sehr zeitintensiv. Andererseits können die fehlenden Erdalkalien in sehr weichem Wasser zum Auftreten von Korrosionserscheinungen in Rohrleitungen führen.
Was kann man gegen hartes Wasser unternehmen?
Das durch Wasserversorgungsunternehmen bereitgestellte Trinkwasser ist qualitativ hochwertig und entspricht den allgemeinen Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Eine zusätzliche Nachbehandlung des Trinkwassers aus gesundheitlich-hygienischen Gründen ist daher nicht erforderlich. Wer allerdings die Spuren von hartem Wasser im Haushalt beseitigen möchte, hat eine Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten.
So kann beispielsweise eine Wasserenthärtungs- oder Kalkschutzanlage in die Trinkwasserinstallation installiert werden, um eine Enthärtung oder Teilenthärtung des Trinkwassers zu erreichen. Während Enthärtungsanlagen dem Trinkwasser die Härtebildner entziehen und so den Härtegrad des Wassers herabsetzen, verringern Kalkschutzanlagen die Kalkbildung mithilfe mikroskopisch kleiner Impfkristalle, ohne die chemische Wasserzusammensetzung zu verändern.
Dabei kann zwischen einer Vielzahl an Anlagetypen und Enthärtungsverfahren in verschiedenen Preiskategorien unterschieden werden. Gemäß den Vorgaben der Trinkwasserverordnung dürfen ausschließlich Geräte installiert werden, die den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Achten Sie beim Kauf daher besonders auf entsprechende DVGW-Prüfzertifikate.
Fazit: Unbedenklich aber oft lästig
Obwohl hartes Wasser bedenkenlos verzehrt werden kann, sind die sichtbaren Spuren von Kalk im Haushalt oft lästig. Hier kann eine Enthärtungs- oder Kalkschutzanlage Abhilfe schaffen. Welche Anlage am besten für Sie und Ihren Haushalt geeignet ist, ist dabei ganz von Ihrem bevorzugten Anlagenverfahren und den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abhängig.
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