Gepostet am: 19. September 2024
6 Min

Photovoltaik-Ertrag

Amortisationszeit: Ab wann rechnet sich eine PV-Anlage?

Wer Solarstrom produziert, trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Aber auch aus rein wirtschaftlicher Sicht ist die Installation einer Photovoltaikanlage attraktiv. Zum einen, weil Sie weniger Strom aus dem Netz kaufen müssen. Zum anderen, weil Sie für den überschüssig produzierten Strom eine Einspeisevergütung erhalten. Wie schnell sich eine Investition dadurch amortisiert, zeigen zwei repräsentative Beispiele in diesem Beitrag.

Welche Summe muss ich zunächst für eine Solaranlage investieren?

In den letzten Jahrzehnten wurden Solaranlagen nahezu kontinuierlich günstiger; mit einer Ausnahme: Von 2021 bis 2023 zogen die Preise aufgrund einer sprunghaft gestiegenen Nachfrage und zwischenzeitlichen Lieferengpässen bei einigen wichtigen Komponenten an. In diesem Jahr sind die Preise jedoch schon wieder gefallen. Aktuell kostet die Installation von einem Kilowatt Peak (kWp) zwischen 1.200 und knapp über 2.000 Euro; abhängig von der installierten Gesamtleistung, der Qualität der Komponenten und der Beschaffenheit des Dachs. Besonders attraktiv ist zurzeit die Ergänzung der PV-Anlage durch einen Batteriespeicher, denn die Preise hierfür haben sich in den letzten Jahren um bis zu 80 % reduziert.

Wie schnell hole ich die Investitionskosten einer Solaranlage wieder rein?

Sobald die Solaranlage auf dem Dach installiert ist, beginnt auch schon die Ertragsphase. In welcher Zeit sich die Investition dann amortisiert, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: zum einen von der Menge des produzierten Stroms, die u.a. durch individuelle Gegebenheiten (Dachausrichtung, Neigungswinkel, Verschattung etc.) beeinflusst wird; zum anderen davon, wie Sie den Strom nutzen und wieviel Sie dadurch sparen oder verdienen. Generell gibt es zwei Möglichkeiten, die sich in unterschiedlicher Gewichtung ergänzen:

Eigenverbrauch = weniger Ausgaben für Netzstrom

Jedes Kilowatt (kWh) Solarstrom, das Sie in Ihrem Haushalt verbrauchen, müssen Sie nicht aus dem Netz beziehen. Bei einem Strompreis von aktuell 33 Cent pro kWh und steigender Tendenz macht sich das schnell im positiven Sinne bemerkbar. Die maßgebliche Kennzahl zur Ermittlung der jährlichen Gesamtersparnis ist die Eigenverbrauchsquote, die aussagt, wieviel Prozent des Solarstroms Sie in Ihrem Haushalt selbst nutzen.

Einspeisung = Einkünfte durch garantierte Vergütung

Der Strom, den Sie nicht selbst nutzen kann ins öffentliche Netz eingespeist werden. Hierfür erhalten Sie vom Netzbetreiber eine gesetzlich festgeschriebene Einspeisevergütung. Die Höhe der Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde (kWh) ist abhängig vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme der PV-Anlage und wird über einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert. Bis Ende Juli betrug sie 8,11 Cent pro kWh für Anlagen mit einer Nennleistung bis 10 kWp und 7,03 Cent für Anlagen mit einer Nennleistung von über 10 bis 40 kWp. Bei Inbetriebnahmen nach dem 01. August 2024, beträgt sie 8,03 Cent pro kWh für Anlagen mit einer Nennleistung bis 10 kWp und 6,95 Cent für Anlagen mit einer Nennleistung von über 10 bis 40 kWp. Für spätere Inbetriebnahmen fallen diese Beträge geringer aus, denn sie werden halbjährlich um einen Prozentpunkt abgesenkt; die nächste Anpassung erfolgt am 1. Februar 2025. Die relevante Kenngröße für den gesamten jährlichen Einspeise-Ertrag ist der Autarkiegrad. Dieser beschreibt, wieviel Prozent Ihres Eigenbedarfs durch den selbst produzierten Solarstrom gedeckt wird; oder umgekehrt, wieviel Prozent für die Netzeinspeisung übrig bleiben.

Ähnlich, aber nicht das Gleiche

Eigenverbrauchsquote: sagt aus, wieviel Prozent des Solarstroms im eigenen Haushalt genutzt werden; dient zur Ermittlung des eingesparten Netzstroms.

Autarkiegrad: sagt aus, wieviel Prozent des Eigenbedarfs durch Solarstrom gedeckt werden. 100 % - Autarkiegrad (in %) = prozentuale Strommenge, die Sie einspeisen können.

Zwei Beispielrechnungen zur Amortisationszeit einer PV-Anlage.

Die im Folgenden dargestellten Kalkulationen wurden für ein fiktives Einfamilienhaus in Baden-Württemberg mit einem nach Süden ausgerichteten Dach und einer Dachneigung von 35° erstellt.

Beispiel 1 – 5,28 kWh Nennleistung ohne Batteriespeicher

Beispiel 2 – 10,12 kWh Nennleistung mit Batteriespeicher

Wie Beispiel 2 zeigt, kann eine Solaranlage mit Batteriespeicher ihre Kosten schon nach 10 Jahren wieder einspielen. Die kleinere, in Beispiel 1 dargestellte Anlage ohne Batteriespeicher amortisiert sich immerhin in 14 Jahren – was bei einer üblichen Nutzungsdauer von 20 Jahren bedeutet, dass sie 6 Jahre lang Gewinne abwirft. Die Investition in Photovoltaik lohnt sich also in den allermeisten Fällen.

Möglichst viel Strom selbst nutzen oder besser mehr einspeisen?

Angesichts der aktuellen Strompreise ist die Frage einfach zu beantworten. Während Sie mit jeder selbst genutzten Kilowattstunde 33 Cent – und zukünftig wohl noch mehr – sparen, erhalten Sie pro eingespeister kWh nur 8,11 Cent. Eine Solaranlage amortisiert sich daher umso schneller, wenn Sie Ihre Eigenverbrauchsquote erhöhen – zum Beispiel durch die Ergänzung eines Batteriespeichers (wie in Beispiel 2) oder durch die Optimierung der Verbrauchszeiten im Haushalt über ein smartes Energiemanagementsystem.

Fazit

Eine Solaranlage tut der Umwelt gut, und in fast jedem Fall auch dem Geldbeutel. Wie schnell sich die Investitionskosten amortisieren, hängt wesentlich von der Eigenverbrauchsquote ab. Denn selbst genutzter Solarstrom bringt 33 Cent pro eingesparter Kilowattstunde, eingespeister Strom dagegen nur 8,11 Cent pro kWh (Stand Juli 2024). Die hier gezeigten Amortisationsberechnungen wurden repräsentativ für gängige Szenarien durchgeführt. Wenn Sie sich für eine Solaranlage interessieren, kalkulieren wir gerne die Amortisationszeit und weitere Entscheidungshilfen anhand Ihrer realen Zahlen und Daten. Kontaktieren Sie uns hierfür einfach über unser Kontaktformular oder nutzen Sie unseren Photovoltaikrechner.  

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