Gepostet am: 04. Juli 2024
12 Min

Für optimalen PV-Ertrag

PV-Anlage reinigen: Wann und wie sollten Solarmodule gereinigt werden?

Damit eine Solaranlage optimale Leistungswerte erreicht, muss sie frei von Verunreinigungen sein. Vieles wird ganz einfach mit dem Regen weggewaschen. Doch manche Schmutzpartikel können sich auch festsetzen. Deshalb sollten die Module hin und wieder gereinigt werden. Lesen Sie hier, wann eine Reinigung angebracht ist und wie sie durchgeführt wird.

Warum sollten PV-Module hin und wieder gereinigt werden?

Wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat, freut sich über viel Sonne. Aber auch Regen bringt Segen, denn er wäscht einen Großteil des Schmutzes ab, der den Stromertrag der Solarmodule schmälern kann. Wenn es jedoch länger nicht regnet, können sich Verunreinigungen festsetzen. Ab einer gewissen Menge und Dichte der Schmutzpartikel hat dies im Prinzip den gleichen Effekt wie die Verschattung der Module (mehr zum Thema Verschattung u.a. hier).

Was sind die häufigsten Verunreinigungsfaktoren und wie problematisch sind sie?

Solarmodule auf dem Dach und auch Balkonkraftwerke sind vielen verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Welche davon in welchem Maße die Leistung der Anlage beeinträchtigen können, hängt stark von individuellen Faktoren ab – zum Beispiel, ob man in einer eher städtischen oder eher ländlichen Gegend wohnt. Häufige Ursachen für Verunreinigungen sind:

  • Staub und Schmutzpartikel: Feinstaub aus dem Straßenverkehr, Rußpartikel, Sand, Erde, Pollen und andere Schwebeteilchen fliegen eigentlich immer durch die Luft und lagern sich auf den Modulen ab. In normalem Maße ist das aber kein Problem, denn einen Teil weht der Wind wieder davon und den Rest wäscht der nächste Regen ab. Wenn sich allerdings eine sichtbare Schmutzschicht bildet, kann eine Reinigung angebracht sein.
  • Vogelkot und Vogelnester: Ein Spatz, der im Vorbeifliegen etwas fallen lässt, ist kein Problem. Bei einem ganzen Krähenschwarm wird es jedoch kritisch, besonders wenn es tage- oder wochenlang nicht regnet. Noch schwieriger wird es, wenn sich eine Vogelfamilie Ihr Dach als Nistplatz ausgesucht hat. Besonders Tauben bauen ihre Nester gerne unter Solarmodulen. In diesem Fall sollte man das Nest frühzeitig unter Wahrung des Tierschutzes entfernen. Außerdem kann dann das Anbringen eines Taubenschutz-Gitters zur Unterbindung weiterer Nestbau-Versuche sinnvoll sein. 
  • Laub, Blätter, Nadeln: Der Wind bringt sie, und meistens trägt er sie auch wieder fort. Im Herbst, wenn besonders viel Laub fällt, kann es jedoch sein, dass einige nasse Blätter hartnäckig haften bleiben. Damit die Leistung der PV-Anlage dann nicht gemindert wird, empfiehlt es sich, die Module zu reinigen.
  • Schnee: Häufig rutscht Schnee von schräg gestellten Modulen von alleine ab. Wenn dies nicht sofort passiert, ist es Abwägungssache, ob sich das aktive Entfernen der Schneedecke lohnt. Denn in den Wintermonaten ist der Ertrag der Solaranlage ohnehin relativ gering.

Wie oft und wann sollten Solarmodule gereinigt werden?

Wie zuvor erwähnt, hängt dies stark von den individuellen Gegebenheiten vor Ort ab. Tatsächlich verursacht die Landwirtschaft in vielen Monaten mehr Schwebeteilchen als der städtische Autoverkehr. Und die Niederschlagsmengen (also der reinigende Regen) sind in Deutschland regional sehr unterschiedlich. In stärker belasteten Gebieten wird allgemein eine jährliche Reinigung empfohlen. Die beste Jahreszeit hierfür ist das Frühjahr, also der Beginn der Solarsaison. An Standorten mit geringen Belastungen kann es auch genügen, die Module nur alle 3 bis 5 Jahre zu säubern. Falls der Neigungswinkel eines Dachs bzw. der Flachdach-Aufständerung weniger als 15 Grad beträgt, kann es wiederum ratsam sein, die Anlage mehr als einmal jährlich zu reinigen. Denn Schmutzpartikel können dann nicht richtig mit dem Regen abfließen. Im Zweifelsfall empfiehlt sich ein genauer Blick aufs Dach.

Lohnen sich die Kosten für eine professionelle Reinigung?

Die Kosten einer professionellen Reinigung hängen von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel von der Fläche der Module, ihrer Erreichbarkeit, dem Verschmutzungsgrad und dem allgemeinen Preisniveau für handwerkliche Leistungen in Ihrer Region. In der Regel wird ein Fachbetrieb die Anlage zunächst vor Ort inspizieren und Ihnen dann ein Festpreis-Angebot machen. Dabei ist es immer ratsam mehrere Angebote einzuholen. Ob sich der Aufwand lohnt, können Sie dann relativ einfach feststellen: Überprüfen Sie, in welchem Maße der wöchentliche oder monatliche Ertrag der PV-Anlage im Vergleich zum Vorjahr nachgelassen hat. Die Vergleichszeiträume sollten idealerweise annähernd gleich viele Sonnenstunden aufweisen. Berechnen Sie dann, zu wieviel Prozent die Leistung der Anlage nachgelassen hat. 0,5 bis 1 Prozent Differenz sind üblicherweise altersbedingt. Die übrigen Ertragsverluste sind jedoch sehr wahrscheinlich auf Verschmutzungen zurückzuführen, sofern kein technischer Defekt vorliegt. Errechnen Sie die Kosten, die Ihnen durch zusätzlichen Bezug von Netzstrom und entgangene Einspeisevergütungen entstehen. Wenn diese den Preis der Reinigung übersteigen, lohnt sich die Maßnahme auf jeden Fall.

Kann ich meine PV-Anlage auch selbst reinigen?

Grundsätzlich ja, denn es gibt keine Vorschrift, die Reinigung einer PV-Anlage durch einen Fachbetrieb durchführen zu lassen. Manchmal ist ein Problem ja schon mit ein paar Besenstrichen beseitigt. Auch eine umfassende Komplettreinigung lässt sich mit etwas Geschick selbst durchführen. Wichtig ist allerdings, dass Sie dabei einige Sicherheitsregeln beachten:

  • Solarmodule nicht betreten! Punktueller Druck auf die Oberflächen kann ab einer gewissen Stärke zu Rissen führen. Belasten Sie die Modulflächen deshalb weder mit den Füßen noch mit den Knien, und stützen Sie sich auch nicht mit den Händen auf den Modulen ab.
  • Nicht klettern! Reinigen Sie die PV-Module nach Möglichkeit vom Boden aus. Betreten Sie das Dach nur, wo keine Absturzgefahr besteht (zum Beispiel auf einem niedrigen Flachdach). Hilfreich sind spezielle Reinigungsgeräte mit extralangen Teleskopstangen, Profi-Leitern oder auch Baugerüste, die Sie im Internet kaufen oder in einigen Baumärkten ausleihen können.
  • Elektroanschlüsse vorab überprüfen! Achten Sie vor der Reinigung mit Wasser darauf, dass keine Steckverbindungen lose oder Kabelisolierungen defekt sind. Sonst kann es zu gefährlichen Kurzschlüssen kommen.
  • Nicht bei Sonnenschein reinigen! Die Temperatur der Module sollte moderat sein. Stark aufgeheizte Moduloberflächen können durch den von kaltem Wasser verursachten Temperaturschock reißen. Außerdem trocknen heiße Flächen so schnell, dass sich Wasserflecken bilden können.
  • Keine Hochdruckreiniger benutzen. Der hohe Wasserdruck kann Teile der Solaranlage, zum Beispiel Verkabelungen, Steckverbindungen oder auch die Module selbst beschädigen. Verwenden Sie stattdessen – je nach Art der Verschmutzung – möglichst langstielige Besen, Bürsten oder Schwämme. Oder investieren Sie ein paar Euro in ein speziell für die Solarreinigung entwickeltes Bürstensystem.
  • Möglichst kalkarmes Wasser verwenden. Je kalkhaltiger das Reinigungswasser ist, desto eher können sich Streifen oder Schlieren bilden. Den Härtegrad Ihres Leitungswassers können Sie ganz einfach mit einem Teststreifen feststellen oder bei Ihrem Wasserversorger erfragen. (Mehr zum Thema Kalk im Leitungswasser hier)
  • Umweltschonende Reinigungsmittel verwenden. Ein Großteil des verwendeten Reinigungswassers sickert über die Regenrinne ungeklärt ins Erdreich ein, sofern sie es nicht in einer Tonne sammeln und gesondert entsorgen. Verwenden Sie deshalb wenn möglich sanfte, biologisch schnell abbaubare Reinigungsmittel, zum Beispiel Konzentrate auf Basis von Zuckertensiden.

Fazit

Eine stark verunreinigte Solaranlage liefert weniger Ertrag. Deshalb lohnt es sich ab einem  gewissen Verschmutzungsgrad, die Module zu reinigen. Eine Reinigung kann jährlich angebracht sein, oder auch nur alle 5 Jahre – abhängig davon, welchen äußeren Einflüssen die PV-Anlage ausgesetzt ist. Wenn Sie einen Fachbetrieb beauftragen, vergleichen Sie am besten mehrere Angebote. Falls Sie die Reinigungsarbeiten lieber selbst durchführen, beachten Sie bitte unbedingt einige Sicherheitsregeln, damit Sie sich nicht in Gefahr bringen oder die Anlage beschädigen. In jedem Fall sollte vorher erstmal anhand von früheren Ertragswerten geprüft werden, ob eine Reinigung wirklich notwendig ist und sich positive auf den Ertrag auswirkt.

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