MVV verdreifacht Stromgewinnung aus Windenergie in Jülich
MVV plant vier leistungsfähige Windenergieanlagen auf dem Gebiet der Stadt Jülich – Neue Anlagen ersetzen fünf existierende Windräder – Leistung mehr als verdreifacht – Repowering ist wichtiger Beitrag zu Klima- und Naturschutz
Das Energieunternehmen MVV plant die Errichtung von vier neuen und leistungsstarken Windenergieanlagen (WEA) in Jülich-Güsten in Nordrhein-Westfalen. Die neuen Anlagen vom Typ Vestas V162 mit einer Gesamtleistung von 24,8 Megawatt sollen fünf in die Jahre gekommene Bestandsanlagen vom Typ GE 1.5 ersetzen. Die Nennleistung der bestehenden Anlagen lag zuletzt bei insgesamt 7,5 Megawatt. Durch das so genannte Repowering kann die erzeugte Leistung mehr als verdreifacht werden.
55 Millionen Kilowattstunden sauberer Ökostrom pro Jahr
Jedes der vier neuen Windräder hat eine Leistung von 6,2 Megawatt und einen Rotorradius von 81 Metern. Die Nabenhöhe beträgt 119 Meter, die Gesamthöhe 200 Meter. Die Vestas-Anlagen verfügen zudem über einen hohen Sicherheitsstandard und werden rund um die Uhr technisch überwacht.
Die neuen Anlagen sollen pro Jahr mehr als 55 Millionen Kilowattstunden sauberen Ökostrom produzieren. Das entspricht dem Jahresverbrauch von mehr als 15.000 Haushalten. Zudem vermeidet der neue Windpark jährlich den Ausstoß von etwa 40.000 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases CO2.
„Durch das Repowering bestehender Anlagen treiben wir die Stromwende voran und tragen entscheidend dazu bei, die von der Politik formulierten Onshore-Ausbauziele für den Klimaschutz zu erreichen. In den vergangenen neun Monaten haben wir Erneuerbare-Energien-Projekte in einem Umfang von über 1.300 Megawatt entwickelt und damit unser Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien nochmals deutlich gesteigert“, sagt MVV-Technikvorstand Dr. Hansjörg Roll.
Umweltauswirkungen des Projekts wurden überprüft
Das Planungsgebiet der neuen WEA liegt in der Stadt Jülich (Kreis Düren), nördlich des Stadtteils Güsten und südwestlich der Ortschaft Ameln (Gemeinde Titz). Die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb der WEA wurde bereits erteilt. In dem immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren wurden die Umweltauswirkungen des Projektes überprüft. Zuvor hatte die Stadt Jülich über den Flächennutzungs- und Bebauungsplan die Planungsgrundlage für das Repowering-Projekt geschaffen.
Entsiegelung und Wiederherstellung von Ackerfläche
Ein weiteres Plus des Repowering-Projekts ist der Rückbau der fünf Bestandsanlagen des Typs GE 1.5. Diese werden vor Inbetriebnahme der neuen WEA abgeschaltet und inklusive der Fundamente vollständig zurückgebaut. Dadurch wird eine ca. 7.000 Quadratmeter große Fläche entsiegelt, auf der zudem Ackerflächen wiederhergestellt werden.
Erste Baumaßnahmen laufen
Mit der Herstellung der Wege und Kranstellflächen sowie dem Aushub der Fundamentgruben für die Windenergieanlagen wurde bereits begonnen. Ende Oktober wird mit den Fundamentbauarbeiten begonnen. Zur Betonage der Fundamente wird es an einigen Tagen zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch Betonfahrzeuge kommen.
Das Repowering-Projekt wird gemeinschaftlich von der MVV Windenergie GmbH und der JUWI GmbH, einer Tochter von MVV, geplant und umgesetzt. Der Betrieb der Anlagen soll durch die MVV Windenergie GmbH erfolgen.