MVV übernimmt Bioabfallvergärungsanlage der Eggersmann Gruppe in Dresden
Das Mannheimer Energieunternehmen MVV übernimmt eine Bioabfallvergärungsanlage des zur Eggersmann Gruppe gehörenden Entsorgungsfachbetriebs Kompotec in Dresden-Klotzsche. Die Eggersmann Gruppe, ein in Marienfeld (Ostwestfalen-Lippe) ansässiger, national und international erfolgreicher Spezialist für Bauwesen und Recyclingtechnologie, hat die Anlage 2017 in Betrieb genommen und erfolgreich betrieben. Mit einer Kapazität von 31.000 Tonnen pro Jahr werden in der Anlage in der Nähe des Dresdner Flughafens aus den Bioabfallmengen aus der sächsischen Landeshauptstadt sowie dem benachbarten Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal Biogas gewonnen, das in zwei Blockheizkraftwerken für die Stromproduktion genutzt wird. Zum Kaufpreis haben die beiden Unternehmen Stillschweigen vereinbart.
Für MVV ist es die erste Biogasanlage, in der Bioabfälle zur Vergärung eingesetzt werden. In den vier bestehenden Anlagen der MVV in Sachsen-Anhalt kommen Substrate aus der Landwirtschaft zum Einsatz. "Die Vergärung von Bioabfällen bietet enormes Potenzial für ihre energetische Nutzung und ergänzt damit die anschließende Kompostierung um einen weiteren Baustein einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft“, betont MVV-Technikvorstand Dr. Hansjörg Roll. "Damit wird auf der einen Seite die Abgabe der Treibhausgase Methan und CO2 an die Umwelt verringert und auf der anderen Seite ein Ersatz für fossiles Erdgas gewonnen.“ MVV arbeitet daher bundesweit an weiteren Bioabfallvergärungsprojekten, aktuell in Bernburg/Saale in Sachsen-Anhalt.
Nach den Worten von Eggersmann-Geschäftsführer Karlgünter Eggersmann kommt der Verkauf der Anlage für sein Unternehmen zur richtigen Zeit: "Für uns sind die Erfahrungen aus der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb der Anlage sehr wichtig. Wir konzentrieren uns auf unser Kerngeschäft: Im Bereich der Recyclingtechnologie liegt der Schwerpunkt auf eigens entwickelten Anlagen, Konzepten und Produkten zur Abfallverwertung und Wertstoff-Rückgewinnung. Bei der Weiterentwicklung können wir nun die gewonnenen Erkenntnisse einbringen. Und mit der MVV haben wir einen kompetenten und erfahrenen Partner für den Weiterbetrieb gewonnen.“
MVV übernimmt dazu auch die fünfköpfige Betriebsmannschaft der Anlage. Gleichzeitig prüft das Mannheimer Unternehmen die Erweiterung der Dresdener Anlage, kündigte der Geschäftsführer der zuständigen Tochtergesellschaft MVV Umwelt, Martin Becker-Rethmann an. "In einem zweiten Bauabschnitt wollen wir die aktuelle Kapazität der Anlage von 31.000 auf 46.500 Jahrestonnen erweitern. Parallel werden wir mit dem Bau einer Biogasaufbereitungsanlage das gewonnene Biogas künftig zu Biomethan weiterverarbeiten und in das Gasnetz einspeisen.“ Neben den Vorteilen für die Umwelt und der Stärkung der Wertschöpfung in der Region sorgt die Anlage damit auch für eine zuverlässige und langfristige Ent- und Versorgungsicherheit für die benachbarten Städte und Gemeinden.