12. März 2010 | MVV

MVV Energie rechnet mit Ökologisierung der Energiewirtschaft

Strategische Neuausrichtung und Auswirkungen der Wirtschaftskrise bestimmen die Hauptversammlung des Mannheimer Energieunternehmens - Profitables Wachstum durch Investitionen in Erneuerbare Energie und Energieeffizienz

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie AG will bis 2020 den Anteil der Erneuerbaren Energien an der eigenen Stromerzeugung auf 30 Prozent erhöhen. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende der im SDAX notierten Unternehmensgruppe, Dr. Georg Müller, auf der diesjährigen Hauptversammlung des Unternehmens am Freitag im Congress Center Rosengarten in Mannheim an. Dr. Müller: "Wir sind überzeugt davon, dass den Erneuerbaren Energien die Zukunft gehört. Wir werden den Schalter unseres Kraftwerkparks nun Schritt für Schritt auf Erneuerbar umstellen." Schon heute liegt MVV Energie mit einem Anteil von 18 Prozent an Erneuerbaren Energien über dem Bundesdurchschnitt und gehört bei der umweltfreundlichen Nutzung von Biomasse zu den Marktführern.

Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden der MVV Energie ist der langfristige Trend zur Ökologisierung der Energiewirtschaft unumkehrbar. Gleichzeitig sprach er sich für einen ausgewogenen Energiemix für die Übergangsphase ins Zeitalter der Erneuerbaren Energien aus. Dabei bilden moderne, hoch effiziente Kohlekraftwerke, die durch Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Wärme gleichzeitig erzeugen, einen unverzichtbaren Baustein. "Versorgungssicherheit ist kein Selbstläufer." Daher ist für MVV Energie der derzeit in Bau befindliche neue Block 9 des Grosskraftwerks Mannheim ein unverzichtbarer Bestandteil der nachhaltig ausgerichteten Unternehmensstrategie.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 (1.10.2008 - 30.9.2009) hat MVV Energie ein insgesamt zufriedenstellendes Ergebnis erzielt und dabei die eigenen Prognosen erfüllt. So konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 20 Prozent von 2,6 auf 3,2 Milliarden Euro steigern und erstmals die 3-Milliarden-Grenze überspringen. Gleichzeitig ist das bereinigte operative Ergebnis (Adjusted EBIT) wie erwartet leicht um 4 Prozent auf 239 Millionen Euro zurückgegangen. Dabei hat die aktuelle Wirtschaftskrise auch bei dem Mannheimer Energieunternehmen Spuren hinterlassen: Produktionsrückgänge und eine entsprechend gesunkene Nachfrage bei Kunden, gesunkene Erzeugerpreise sowie Preisrückgänge bei Gewerbeabfall haben das Ergebnis belastet. Und doch, so Dr. Müller, "ist MVV Energie gut durch dieses Krisenjahr gekommen, weil wir uns mit innovativen Produkten erfolgreich am Markt behaupten und im überregionalen Strom- und Gasvertrieb an Industrie-, Gewerbe- und Weiterverteilerkunden krisenbedingte Absatzverluste mehr als ausgleichen konnten".

Vor diesem Hintergrund schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung eine konstante Dividende von 90 Cent je Aktie vor. Die Ausschüttungssumme liegt damit erneut bei 59,3 Millionen Euro. Stabil ist auch die Dividendenrendite von knapp 3 Prozent.

Für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 bekräftigte der Vorstandsvorsitzende der MVV Energie trotz der anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten den bereits im Januar veröffentlichten Ausblick: So will das Unternehmen bei Umsatz und Adjusted EBIT das Vorjahresniveau wieder erreichen. Dr. Müller: "Das ist anspruchsvoll und ambitioniert, denn die Krise ist noch nicht zu Ende und mit ihr die belastenden Auswirkungen auf das Geschäftsumfeld der Energiebranche."

Mit Blick auf das von der Bundesregierung angekündigte Energiekonzept sprach sich Dr. Müller für klare energiepolitische Leitlinien und einen verlässlichen Ordnungsrahmen aus, der unternehmerische Freiräume lässt: "Die Freiheit des Marktes und die Ordnung des Staates müssen in einer gesunden Balance zueinander stehen." Wichtig seien Planbarkeit und Konstanz politischer Vorgaben: "Energielenkende Maßnahmen kann man angesichts der Investitionszyklen nicht von Legislaturperiode zu Legislaturperiode ändern." Mit Blick auf die von der Bundesregierung geplante Verlängerung der Laufzeit von Kernkraftwerken geht Dr. Müller als Folge von einer Verringerung des Anreizes zu Investitionen in Erneuerbare Energien aus: "Wir akzeptieren das Primat der Politik bei dieser Entscheidung, aber wir fordern, dass es durch den möglichen Ausstieg aus dem Ausstieg zu keinen Wettbewerbsverzerrungen für andere Energieunternehmen kommt - insbesondere für die, die in den letzten Jahren auf der Grundlage der geltenden gesetzlichen Regelung Investitionsentscheidungen getroffen haben."

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