MVV Energie AG: Stabiles Ergebnisniveau bei höheren Investitionen
Mannheimer Energieunternehmen MVV mit Ergebnis in Höhe von 122 Mio Euro im ersten Quartal – Prognose für Geschäftsjahr 2025 bestätigt – Investitionen in Transformation erhöht – MVV-Chef fordert zukunftsorientierte Energiepolitik mit Balance zwischen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit
„Auch in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld haben wir unser Ergebnisniveau gehalten und unseren Kurs #klimapositiv konsequent fortgeführt“, erklärte Dr. Georg Müller, Vorstandsvorsitzender des Mannheimer Energieunternehmens MVV Energie AG (ISIN: DE000A0H52F5; WKN: A0H52F) bei der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 (1. Oktober 2024 – 31. Dezember 2024) am heutigen Donnerstag.
Die bereinigten Umsatzerlöse von MVV beliefen sich in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2025 auf rund 1,9 Milliarden Euro und lagen damit etwas unter dem hohen Vorjahreswert (2,2 Milliarden Euro). Die Umsatzentwicklung wurde vor allem durch rückläufige Großhandelspreise für Strom und Gas beeinflusst.
Das operative Ergebnis (Adjusted EBIT) von MVV betrug im Berichtszeitraum 122 Mio Euro und bewegte sich damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals (124 Mio Euro). Dabei profitierte das Ergebnis insbesondere von besseren Verfügbarkeiten sowie von höheren Erträgen bei Netzgesellschaften, die regulatorisch bedingt waren.
Nach Ablauf des ersten Quartals bestätigt MVV ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2025. Das Energieunternehmen geht aus operativer Sicht unverändert davon aus, dass das Adjusted EBIT für das Gesamtjahr zwischen 350 und 400 Mio Euro liegen wird.
Investitionen für zukunftsfähiges Energiesystem
„Es ist an der künftigen Bundesregierung, jetzt das Richtige zu tun und die notwendigen Weichen zu stellen. Die verschiedenen Elemente der Energiewende müssen systemisch weitergedacht und Stückwerk vermieden werden, um Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität zielgerichtet und standortstärkend voranzubringen. Dringenden Handlungsbedarf sehen wir vor allem bei den Regelungen zur Flexibilisierung und Sicherung der Stromversorgung, zur Nutzung grüner Wärmepotenziale sowie zur CO2-Abscheidung und zu Negativemissionen“, appellierte Dr. Müller mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl. „Eine zukunftsorientierte Energiepolitik muss eine Balance zwischen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit schaffen und deshalb Anreize für transformative Investitionen schaffen. Für MVV ist unser #klimapositiv-Kurs die Richtschnur unserer Investitionen, mit denen wir nachhaltige Wertschöpfung und zukünftiges Wachstum sichern“, bekräftigte der MVV-Chef.
107 Mio Euro hat MVV im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 investiert, 32 Mio Euro mehr als im Vorjahr. Dabei lagen die Schwerpunkte der Investitionstätigkeiten von MVV im Bereich grüner Wärme, dem Ausbau erneuerbarer Energien sowie in der Ertüchtigung der Netzinfrastrukturen für die Energiewende. Auch für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2025 plant MVV, ihre Investitionen gegenüber dem Vorjahr zu steigern.
Außerdem verstärkt sich MVV auch personell. So hat das Energieunternehmen seine Beschäftigtenzahl im letzten Geschäftsjahr vor allem entlang der Wachstumsbereiche des Unternehmens auf mittlerweile rund 6.700 Mitarbeitende weiter erhöht. MVV unterstreicht damit, dass der notwendige Um- und Ausbau nicht nur Arbeitsplätze sichert, sondern auch neue, attraktive Arbeitsperspektiven bieten kann.
Mannheimer Modell konsequent umgesetzt
„Mit unseren Investitionen halten wir unser Tempo bei der Umsetzung unseres Mannheimer Modells – und damit den Wärme- und Stromangeboten sowie unseren grünen Kundenlösungen – weiter hoch“, so Dr. Müller.
In diesem Zuge hat MVV die zweite Stufe für die Wärmewende in Mannheim und der Region abgeschlossen: Im Oktober 2024 hat das Unternehmen sein Biomasseheizkraftwerk an das Fernwärmenetz angebunden. Damit kann MVV in Mannheim nun zirka 60 Prozent der Jahreshöchstlast in grüner Wärme zur Verfügung stellen. Für die dritte Ausbaustufe hat MVV außerdem den Ausschreibungsprozess für eine zweite, nochmals deutlich größere Flusswärmepumpe begonnen. Bis 2030 wird MVV die Fernwärmeerzeugung für Mannheim und die Region auf 100 Prozent grüne Energiequellen umstellen. Als zentralen Anlaufpunkt hat MVV zudem zusammen mit der Stadt Mannheim und dem Handwerk die Wärmewende Akademie gegründet. Diese bietet seit Ende Januar 2025 u. a. Schulungen für Handwerksbetriebe rund um eine klimafreundliche Wärmeversorgung an.
Um die Stromwende zu beschleunigen, stockt MVV nicht nur ihre Erzeugungskapazitäten aus Wind und Solar auf und übernimmt dafür Anlagen aus der Projektentwicklung der MVV-Gruppe. Das Energieunternehmen vermarktet neuerdings auch Sekundärregelleistung aus Onshore-Windparks und erhöht damit die Systemdienlichkeit der Erneuerbaren weiter. Dazu schloss MVV Trading, die Handelsgesellschaft von MVV, zum Jahresende 2024 erste Verträge ab. Auch die Integration zusätzlicher Regelleistung aus Solarparks will MVV demnächst ermöglichen.
Neben Wärme und Strom sind grüne Kundenlösungen ein zentraler Bestandteil des Mannheimer Modells von MVV. Dabei baut das Energieunternehmen sein Portfolio an grünen Produkten und Dienstleistungen über alle Kundengruppen hinweg weiter aus.
Für ihren #klimapositiv-Kurs wurde MVV Ende November 2024 außerdem mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2025 in der Branche Energieerzeugung und -handel gewürdigt. „Diese Auszeichnung für Vorreiter der nachhaltigen Transformation bestätigt uns in unserer strategischen Ausrichtung, die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit miteinander verbindet. Der Preis ergänzt unsere Nachhaltigkeits-Zertifizierungen und -Ratings durch die Science Based Target Initiative, ISS ESG und Ecovadis“, erklärte Dr. Müller abschließend.
Die vollständige Quartalsmitteilung finden Sie im Internet unter mvv.de/investoren.
MVV in Zahlen
Finanzielle Kennzahlen | 1.10.2024 bis 31.12.2024 | 1.10.2023 bis 31.12.2023 | % Vorjahr |
Umsatz und Ergebnis | |||
Bereinigter Umsatz ohne Energiesteuern (Mio Euro) | 1.871 | 2.247 | – 17 |
Adjusted EBITDA1 (Mio Euro) | 174 | 174 | 0 |
Adjusted EBIT1 (Mio Euro) | 122 | 124 | – 2 |
Bereinigter Periodenüberschuss1 (Mio Euro) | 81 | 83 | – 2 |
Bereinigter Periodenüberschuss nach Fremdanteilen1 (Mio Euro) | 67 | 65 | + 3 |
Kapitalstruktur | |||
Bereinigte Bilanzsumme zum 31.12.2024 bzw. 30.9.20242 (Mio Euro) | 6.108 | 5.947 | + 3 |
Bereinigtes Eigenkapital zum 31.12.2024 bzw. 30.9.20242 (Mio Euro) | 2.596 | 2.526 | + 3 |
Bereinigte Eigenkapitalquote zum 31.12.2024 bzw. 30.9.20242 (%) | 42,5 | 42,5 | 0 |
Nettofinanzschulden zum 31.12.2024 bzw. 30.9.2024 (Mio Euro) | 1.058 | 926 | + 14 |
Cashflow und Investitionen | |||
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Mio Euro) | 12 | – 238 | – |
Investitionen (Mio Euro) | 107 | 75 | + 43 |
Aktie | |||
Bereinigtes Ergebnis je Aktie1 (Euro) | 1,02 | 0,98 | + 4 |
Nichtfinanzielle Kennzahlen | |||
Stromerzeugungskapazität erneuerbare Energien zum 31.12.2024 bzw. 30.9.202434 MWel) | 692 | 678 | + 2 |
Stromerzeugungsmengen aus erneuerbaren Energien5 (Mio kWh) | 350 | 387 | – 10 |
Abgeschlossene Entwicklung neuer Erneuerbare-Energien-Anlagen (MWel) | 137 | 59 | + 132 |
Betriebsführung für Erneuerbare-Energien-Anlagen (MWel) | 4.106 | 3.818 | + 8 |
Beschäftigtenzahl zum 31.12.2024 bzw. 31.12.2023 (Köpfe) | 6.672 | 6.419 | + 4 |
Anzahl Auszubildende zum 31.12.2024 bzw. 31.12.2023 (Köpfe) | 328 | 316 | + 4 |
1 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Derivaten und mit Zinserträgen aus Finanzierungsleasing
2 Ohne nicht operative Bewertungseffekte aus Derivaten
3 Vorjahreswert angepasst
4 Einschließlich Stromerzeugungskapazität aus Windkraftanlagen für Repowering zum 31.12.2024 (42 MW) bzw. 30.9.2024 (28 MW)
5 Einschließlich Stromerzeugungsmengen aus Windkraftanlagen für Repowering zum 31.12.2024 (14 Mio kWh) bzw. 31.12.2023 (12 Mio kWh)