Ein gutes Geschäft für die Umwelt: MVV und Roche bauen Energiepartnerschaft aus
Höhere Energieeffizienz und geringere CO2-Emissionen stärken den Standort – MVV-Heizkraftwerk auf der Friesenheimer Insel übernimmt ab September 2018 die vollständige Dampfversorgung des Roche-Werks in Mannheim-Waldhof.
Das Mannheimer Energieunternehmen MVV und das Gesundheitsunternehmen Roche stärken ihre Energiepartnerschaft durch den Abschluss eines über zehn Jahre laufenden Vertrags. Dazu vervielfacht MVV die Menge der an Roche gelieferten Wärmeenergie in Form von Heißdampf aus ihrem Heizkraftwerk auf der Friesenheimer Insel von bisher 15.000 auf rund 105.000 Megawattstunden pro Jahr. Zum Vergleich: Das entspricht umgerechnet dem Bedarf von etwa 7.500 Haushalten.
Roche setzt damit in der Produktion wie auch für die Gebäudeheizung und Kälteerzeugung am Standort Mannheim fast komplett auf Wärme aus der thermischen Abfallverwertung. Zeitgleich bezieht das Unternehmen künftig nur noch Strom, der zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen stammt – so steigert Roche seinen Anteil erneuerbarer Energien auf insgesamt über 90 Prozent. Das entspricht einer CO2-Einsparung von rund 65.000 Tonnen pro Jahr, dem jährlichen Ausstoß von über 30.000 Pkw.
Damit steigt die Wärmeerzeugung des MVV-Heizkraftwerks um rund 27 Prozent und verbessert dadurch auch die Energieausnutzung und damit die Energieeffizienz. Im Heizkraftwerk auf der Friesenheimer Insel erzeugt das Unternehmen in hoch effizienter Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Strom sowie Prozessdampf für die benachbarte Industrie. KWK ist ein unverzichtbarer und zukunftsorientierter Baustein der Energiewende. Für die MVV ist diese Technologie daher ein fester Bestandteil seiner strategischen Ausrichtung.
"Diese erweiterte Partnerschaft ist für beide Seiten ein Gewinn und stärkt Mannheim als Wirtschaftsstandort. Gleichzeitig bringt sie den Klimaschutz in der Region einen entscheidenden Schritt voran", betonte Dr. Hansjörg Roll, Vorstandsmitglied der MVV. "Unser Partner Roche kann seinen ‚Carbon Footprint‘ deutlich verbessern und stellt sich damit im Wettbewerb hervorragend auf. Das ist eine gute Nachricht für die Umwelt und die beteiligten Unternehmen sowie für die Stadt und die Region."
Für den Mannheimer Roche-Standort, mit etwa 8.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der drittgrößte des globalen Konzerns, ist die Vereinbarung mit der MVV ein wichtiger Schritt. "Wir reduzieren Emissionen und stellen dank flexibel steigerbarer Liefermengen die Weichen für weiteres Wachstum", sagte Werkleiter Martin Haag. "Wir erfüllen damit die Nachhaltigkeitsziele unseres Konzerns und stellen unser Werk zukunftssicher auf. Gleichzeitig bauen wir die vertrauensvolle Partnerschaft mit der MVV aus und fördern so die lokale und regionale Entwicklung."
"Wenn zwei sich zusammentun, freut das den Dritten. So abgewandelt ist die Energiepartnerschaft für die Wirtschaftsförderung ein praktisches Beispiel für den gelebten und messbaren Klimaschutz in der Stadt, für Nachhaltigkeit und vor allem für die Vernetzung hiesiger Unternehmen, die seitens der Wirtschaftsförderung in vielfältiger Form unterstützt wird“, betonte Christiane Ram, Leiterin der städtischen Wirtschafts- und Strukturförderung.