MVV übergibt Neubaugebiet „Ambelwiesen II“ an die Gemeinde Eschelbronn
Auf rund 3,4 Hektar Fläche können jetzt 50 Einzel- und Doppelhäuser entstehen – Archäologische Funde einer vorgeschichtlichen Siedlung bei Erschließungsarbeiten entdeckt
Im Neubaugebiet „Ambelwiesen II“ in der Gemeinde Eschelbronn im nördlichen Kraichgau (Rhein-Neckar-Kreis) können ab sofort die Bauherren beginnen. Das Mannheimer Energieunternehmen MVV hat heute das erschlossene Baugebiet an das Schreinerdorf übergeben. Die Erschließungsträgerschaft lag in der Verantwortung der MVV Regioplan, einer auf Stadt- und Ingenieurplanung spezialisierten Tochter des Mannheimer Unternehmens. Die Erschließungsarbeiten hatten gut ein Jahr nach der Auftragsvergabe mit dem Spatenstich am 23. Mai 2019 begonnen – mit einer Besonderheit: Während der Bauarbeiten wurden zwischen Juni und November 2019 archäologische Funde aus der Zeit von etwa 500 vor Christus bis etwa 300 nach Christus entdeckt, unter anderem die Reste eines gut erhaltenen Kalkbrennofens, der den Römern zum Brennen von Kalk für den Hausbau diente.
Marco Siesing, Bürgermeister der Gemeinde Eschelbronn, betonte bei der Übergabe die reibungslose Zusammenarbeit zwischen der Kommune und MVV Regioplan. „Wir haben hier gezeigt, dass mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen auch große Vorhaben zügig umgesetzt werden können – auch unter besonderen Herausforderungen, wie die Entdeckung archäologischer Funde.“ Für die Gemeinde mit ihren rund 3.000 Einwohnern biete die neue Bebauung eine Chance, an einem attraktiven, gut erreichbaren Standort in der Mitte des Rhein-Neckar-Kreises insbesondere für Familien bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Eschelbronn verfügt von der Kindertagesstätte bis zur Ganztagsschule sowie mit vielen Vereinen und dem Schreiner- und Heimatmuseum über zahlreiche familienfreundliche Angebote.
Zugleich begrüßte der Bürgermeister die schnelle Umsetzung des neuen Baugebiets – trotz der gut zweimonatigen Zeitverzögerung durch die erforderlichen Grabungsarbeiten. Marco Siesing: „Nach einer raschen Erarbeitung der Erschließungsplanung konnten die Bauarbeiten zeitnah beginnen, auch wenn sich der Baubeginn für die ersten Häuser durch die umfangreichen archäologischen Funde verzögert.“ Für die Gemeinde ist das neue Baugebiet ein Gewinn: „Mit den jetzt rund 50 Baugrundstücken können wir den Bedarf an Wohnflächen in unserer Gemeinde bedienen.“
Auch für MVV Regioplan als Erschließungsträger war das Projekt in der Rhein-Neckar-Gemeinde ausgesprochen spannend. „Die Entdeckung der archäologischen Funde hat alle Beteiligten überrascht. Die Vertreter des Landesamtes für Denkmalschutz Baden-Württemberg waren schnell Bestandteil des Projektteams, in dem wir sehr gut zusammengearbeitet haben. Die Funde zeigen, dass wir hier ein neues Baugebiet erschlossen haben, das bereits seit tausenden von Jahren von Menschen bewohnt war“, erklärte Markus Prien, Geschäftsführer der MVV Regioplan.
Das Baugebiet „Ambelwiesen II“ am östlichen Rand von Eschelbronn mit Blick auf die Burg Neidenstein hat bei einer Gesamtfläche von 3,4 Hektar eine Netto-Wohnbaufläche von 2,8 Hektar. Insgesamt sind hier rund 50 Baugrundstücke mit flexiblen Größen für Ein- und Doppelhäuser entstanden. Die Erschließungskosten betragen rund 3 Millionen Euro brutto, davon entfallen rund 150.000 Euro Sonderkosten auf die archäologischen Grabungen.
MVV Regioplan war bei diesem Projekt mit der Untersuchung von Standortalternativen, der Bebauungs- und Teilen der Erschließungsplanung, dem Bodenordnungsverfahren und der Erschließungsträgerschaft mit Projektsteuerung, der Ausschreibung und Bauüberwachung sowie mit der Kostenkontrolle und Gewährleistung beauftragt. Die Entwässerungsplanung erfolgt durch das Ingenieurbüro Zapf.
Die Grünflächen im Norden und Süden des Baugebietes werden bis Ende 2020 fertiggestellt und sorgen künftig für eine zusätzliche Aufenthaltsqualität im Baugebiet.