Kalkschutz
Kalkfrei dank Kalkschutz – welches Verfahren eignet sich am besten für mich?
Wer seine Rohrleitungen vor Kalk schützen und die Spuren von hartem Wasser im Haushalt beseitigen möchte, hat eine Vielzahl an Möglichkeiten. Diverse Anlagen und Verfahren auf dem Markt versprechen dem Kalkproblem ein Ende zu bereiten. Doch was genau verbirgt sich hinter einer Wasserenthärtungsanlage? Und wie funktioniert eine Kalkschutzanlage? Wir verraten es Ihnen.
Woher kommt der Kalk in meinem Wasser?
Der Kalkgehalt oder auch Härtegrad des Wassers wird von der Stoffmengenkonzentration der im Wasser gelösten Mineralien Calcium und Magnesium bestimmt. Je höher die Konzentration, desto härter bzw. kalkhaltiger ist das Wasser. Abhängig vom Härtegrad lässt sich das Wasser dabei in drei verschiedene Härtebereiche einteilen: weich, mittel und hart. Obwohl hartes Wasser gesundheitlich völlig unbedenklich ist, sind die Spuren von Kalk im Haushalt oft lästig und mitunter mit einem hohem Reinigungs- und Reparaturaufwand verbunden. Besonders bei hohen Wassertemperaturen über 60 Grad Celsius fällt der Kalk aus und setzt sich in den Wasserrohrleitungen und Haushaltsgeräten ab. Zum Schutz der Leitungen und Geräte werden daher ab einer hohen Wasserhärte Maßnahmen zur Wasserenthärtung oder Härtestabilisierung empfohlen.
Wie funktioniert eine Wasserenthärtungsanlage?
Das geläufigste Verfahren ist die Wasserenthärtung nach dem Ionenaustauschprinzip. Bei dem Enthärtungsvorgang durchfließt das Wasser ein Kunstharz, das mit Natriumionen angereichert ist. Dabei werden die härtebildenden Calcium- und Magnesiumionen gegen Natriumionen ausgetauscht. Das dadurch entstandene vollenthärtete Wasser kann anschließend durch die Hinzugabe von hartem Wasser auf die gewünschte Härte eingestellt werden. Sobald das Harz gesättigt ist, also keine Härtebildner mehr aufnehmen kann, muss es regeneriert werden. Hierfür wird das Harz mit einer Natriumchlorid-Lösung gespült. Dadurch reichert sich das Harz wieder mit Natriumionen an, die entzogenen Härtebildner werden ausgespült und über das Abwasser abgeleitet.
Die Enthärtung des Trinkwassers um 1°dH benötigt nach diesem Verfahren pro Liter ca. 8,2 mg Natriumionen. Das führt dazu, dass zeitgleich mit einer Abnahme der Calcium- und Magnesiumionen der Gehalt an Natriumionen im Trinkwasser steigt. Ein erhöhter Natriumgehalt im Wasser kann gesundheitliche und umweltschädliche Folgen haben, sodass nach der Trinkwasserverordnung maximal 200 mg/l an Natrium im Trinkwasser zulässig sind. Als Korrosionsschutzmaßnahme kann nach einer Wasserenthärtung außerdem eine zusätzliche Dosieranlage erforderlich sein, die durch die Zugabe von Phosphaten die Bildung einer Schutzschicht an der Rohrinnenseite fördert.
Durch Wasserenthärtung wird das ursprünglich harte Wasser also weicher. Da im weichen Wasser weniger Härtebildner vorhanden sind, kann nun auch weniger Kalk ausfallen. Kalkablagerungen gehen deutlich zurück, und die Rohre und Haushaltsgeräte werden geschützt. Auch Kalkflecken in Bad und Küche nehmen sichtbar ab. Hinzu kommt ein verringerter Waschmittelverbrauch. Wasserenthärtungsanlagen eignen sich daher besonders für diejenigen, die weiches Wasser bevorzugen und die ästhetischen Auswirkungen von Kalk verringern möchten.
Was ist eine Kalkschutzanlage?
Eine Alternative zur Wasserenthärtung sind Verfahren zur Härtestabilisierung. Im Gegensatz zur Wasserenthärtung werden dem Wasser dabei weder Stoffe hinzugesetzt noch Inhaltstoffe entnommen. Es findet also keine Enthärtung des Wassers statt, die ursprüngliche chemische Wasserzusammensetzung bleibt unverändert. Anlagen, die nach einem solchen Verfahren funktionieren, nennt man Kalkschutzanlagen. Hier entsteht der Kalkschutz durch die Bildung mikroskopisch kleiner Impfkristalle. Sie dienen als Anlagerungspunkt für den im Wasser befindlichen Kalk und bewirken damit, dass sich dieser vorrangig an den Impfkristallen anlagert, statt sich an Rohrinnenwänden oder anderen wasserberührenden Flächen abzusetzen. Dadurch entstehen winzig kleine Kalkkristalle, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Sie schwimmen frei im Wasser umher und werden bei jeder Wasserentnahme einfach mit ausgeschwemmt.
Der Vorteil: Kalkablagerungen können verhindert werden, und die Härtebildner Calcium und Magnesium bleiben im Trinkwasser als wichtige Mineralstoffe erhalten. Bereits bestehende Kalkablagerungen können durch das Verfahren allerdings nicht abgebaut werden. Da die Wasserhärte unverändert bleibt, kann es überall dort, wo Wasser auf Oberflächen trocknet, auch immer noch zu Kalkflecken kommen, diese lassen sich jedoch wesentlich einfacher entfernen. Kalkschutzanlagen eignen sich daher besonders für diejenigen, die ihren Haushalt vor Kalkablagerungen schützen und gleichzeitig das qualitativ hochwertige Trinkwasser so belassen möchten, wie es durch den Wasserversorger bereitgestellt wird.
Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Verfahren
Wasserenthärtung | Kalkschutzanlage | |
Vorteile |
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Nachteile |
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Fazit: Verschiedene Verfahren, ein Ziel
Ob Wasserenthärtung oder Härtestabilisierung – das Ziel ist immer, Kalkablagerungen verhindern und Wasserrohre schützen. Wasserenthärtungsanlagen eignen sich dabei besonders, wenn Sie weiches Wasser bevorzugen und ästhetische Beeinträchtigungen durch Kalk verringern möchten. Kalkschutzanlagen eignen sich besonders, wenn Sie Ihren Haushalt vor Kalkablagerungen schützen und gleichzeitig die ursprüngliche Qualität des Trinkwassers beibehalten möchten. Wichtig! Achten Sie beim Kauf einer Anlage immer auf entsprechende DVGW-Prüfzertifikate, denn nur diese entsprechen zuverlässig den technischen Anforderungen und sind damit zugelassen.
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