Zuletzt aktualisiert: 07. April 2025
6 Min

Recycling von E-Autobatterien

Viele Kilometer später: Was passiert mit den E-Autoakkus?

Die Zahl der Elektroautos auf unseren Straßen wächst zusehends. Die Fachpresse präsentiert ständig neue Fahrzeuge und plötzlich stellt man fest, dass auch der Nachbar schon in die neue Welt der Elektromobilität eingestiegen ist. Mit der Welle, die da kommt, türmen sich allerdings auch Fragen auf. Eine der größten: Was passiert eigentlich mit den Akkus, die in den Autos stecken? Wird das mal Elektroschrott oder eine Rohstoffquelle? Was ist eigentlich Stand der Dinge beim Batterierecycling?

Recycling ist der Schlüssel

Wen immer man fragt, die Experten sind sich darüber einig, dass das Recycling von E-Autobatterien ein Wachstumsmarkt im großen Maßstab wird. Jedes neue E-Auto, das auf den Markt kommt, schiebt die Entwicklung mit an. Denn mit jedem Fahrzeug stellt sich die Frage dringender, was mit den wertvollen Rohstoffen, die in den Batterie-Packs stecken, am Ende ihres Autolebens passiert. Sie wiederzuverwerten liegt nahe, ist technisch möglich und darüber hinaus extrem sinnvoll. Denn erst das Recycling der Alt-Akkus stellt sicher, dass genug Rohstoffe für die nächste Generation E-Autos vorhanden sind.

Neben den Technikern und den Wirtschaftsanalysten interessiert sich auch die Politik für das Thema. Zum einen, weil das Recycling entschieden dazu beiträgt, Elektromobilität mit dem Prädikat „nachhaltig“ auszustatten. Zum anderen, weil in Zeiten wie diesen die Sicherstellung der Versorgung mit wichtigen Metallen einen hohen Stellenwert hat. Fragt sich nur, was wie in welchem Umfang wiederverwertet werden kann:

Quoten-König: über 90% Wiederverwertung

Im Grunde sind die E-Autoakkus wahre Goldminen. Über 90 % der verwendeten Materialien, manche Experten sprechen sogar von 95 %, können nach schrittweiser Trennung aufbereitet in den Kreislauf zurückkehren. Neben Stahl, Aluminium und Kunststoff sind das exotische Metalle wie Lithium, Mangan, Kobalt, Nickel oder das Mineral Graphit. Rohstoffe, die schwierig zu gewinnen sind – und bei steigender Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen schnell einen Engpass in der Produktion darstellen können. Auch deshalb führt an einem umfassenden Recycling kein Weg vorbei.

Im Moment sind die dazu nötigen Prozesse noch energieaufwendig und teuer. Mit steigender Zahl an E-Autos wird sich das ändern, die Kosten-/Nutzen-Rechnung deutlich besser aussehen. Am Ende dieses Jahrzehnts, wenn eine relevante Größe an E-Fahrzeugen auf dem Markt und deren Batterien am Ende ihres „ersten Lebens“ angekommen sind, wird die Recycling-Industrie richtig durchstarten. Aber wie viele Lebensphasen hat eigentlich der Energiespeicher im E-Auto?

Das Leben der Akkus

Wann eine E-Autobatterie am Ende ihrer mobilen Gebrauchsfähigkeit angekommen ist, hängt natürlich auch von den Umständen ab, von Laufleistung, Ladevorgängen, den Einsatzbedingungen. Die Fahrzeughersteller markieren mit ihrer Garantie einen Rahmen. Im Schnitt erstreckt sie sich auf 8 bis 10 Jahre. Danach wird der Energiespeicher langsam zum „Auslaufmodell“, seine Ladefähigkeit sinkt unter die 70 % Grenze. Nun kann eine zweite Karriere für ihn beginnen. Als stationärer Speicher für Wohngebäude oder Industrieanlagen, im Zusammenschluss mit anderen Alt-Akkus. Das stationäre Dasein ist für die Batterie weniger belastend als das hektische Hin und Her des Be- und Entladens im Auto. Erst nach diesem (potenziellen) zweiten Leben ist der Akku endgültig ein Fall fürs Recycling. Und anschließend wieder bereit, in neuer Zusammensetzung seinen Platz im E-Auto einzunehmen.

Das Fraunhofer Institut spricht davon, dass gerade Europa zum Leitmarkt für grünes und hocheffizientes Batterie-Recycling werden könne. Deutschland ist da bereits vielerorts aktiv. Die Automobilhersteller, die ihre Wertschöpfungskette ausbauen wollen, gehören zu den treibenden Kräften. Aber eben nicht nur. Auch andere industrielle Mitspieler engagieren sich im großen Stil. Norwegen, ein Land ohne eigene Automobilindustrie, ist dafür ein gutes Beispiel:

Europas größte Recyclinganlage

Das skandinavische Land ist schon länger ein Biotop für Elektromobilität. Die Ausrichtung der Verkehrspolitik, aber auch intensive Förderung begründen hier den E-Autoboom.  Im Jahr 2024 wurden in Norwegen insgesamt 114.400 reine Elektroautos und knapp 3.500 Plug-in-Hybrid-Autos zugelassen, damit betrug der Anteil der Elektro-Pkw an den Pkw-Neuzulassungen etwa 89 %. Da ist es nur konsequent, dass dort im April 2022 auch die größte Recycling-Anlage Europas in Betrieb ging: Hydrovolt. Das Unternehmen ist ein Joint Venture des Batterieherstellers Northvolt und des Alu-Riesen Hydro und hat die Kapazität, 12.000 Tonnen Batteriepacks pro Jahr aufzuarbeiten. Damit kann der gesamte norwegische Markt an Altbatterien recycelt werden. Hydrovolt sieht im Standort Norwegen den ersten Baustein eines europäisch ausgerichteten Projekts, an dem bis 2030 eine jährliche Kapazität von 300.000 Tonnen erreicht werden soll.

Fazit

Im Windschatten der zunehmenden E-Autowelle entwickelt sich eine Zukunftsindustrie, die spätestens ab den 2030er Jahren industrielles Format erreicht haben wird. Erst das umfassende Recycling schützt alle, die in E-Mobilität investieren, Wirtschaft, Politik – und vor allem uns Konsumenten.

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